Unter dem Titel „Wir glauben. Menschenrechte fordern Einsatz“, machen „Brot für alle“ und „Fastenopfer“ in ihrer diesjährigen Fastenaktion darauf aufmerksam, dass vielerorts nicht nur Menschenrechte, sondern direkt Menschen mit Füssen getreten werden. Unter dem vielfältigen Begleitmaterial zur Fastenaktion wird Pfarrer Hanns Walter Huppenbauers Beitrag über die Strasse der Sklaven angeboten. Es geht um ein Mahnmal, welches der Künstler Cyprien Tokoudagba 1992 in Benin geschaffen hat, um an den Leidensweg der Sklaven bis zur ihrer Verschiffung zu erinnern und durch dieses bewusste Erinnern zu helfen, die Wunden zu lindern oder gar zu heilen. Huppenbauer hat diese Strasse besucht und sie als eigentlichen Kreuzweg erfahren. Aus dieser Betroffenheit hat er eine Meditation mit neun Bildern statt, die den Leidensweg der Versklavten mit demjenigen von Jesus in Bezug setzt: Dem Baum, unter welchem die Sklaven versteigert wurden; dem Baum des Vergessens, den die versklavten Männer neun- , die Frauen siebenmal umkreisen mussten, um sich ihrer Vergangenheit und Identität zu entledigen; den Symbolfiguren der kämpferischen Frau, des Chamäleons, des fressenden Wolfs; dem Massengrab, in das die verstorbenen Sklaven mitsamt ihren Ketten geworfen wurden, der Baum der Rückkehr, den die Sklaven umkreisen mussten, damit ihr Atem nach ihrem Tod aus dem fernen Land zurückfände, das Tor ohne Rückkehr, dass zum Schiff führte, der Ort der Erinnerung der Trauer für die Zurückgekehrten. Die Bilder sind eindrücklich, weil sie den/die Betrachtenden von einem abstrakten Verständnis der Sklaverei als Menschenrechtsverletzung hinführen zu konkreteren Gefühl für das effektive Grauen, das die Versklavten durchlebten.
KiK-Verlag, Berg am Irchel, 2003, ISBN 3-906581-63-2

Zu beziehen bei: Hanns Walter Huppenbauer, Loorenstrasse 25b, 8910 Affoltern a.A., Tel. +41 (0)44 760 19.08, hwh.huppenbauer@bluewin.ch, Sfr. 20.- (davon gehen Sfr. 10.- an Brot für alle)