Mountain Wilderness und der Verkehrsclub der Schweiz (VCS) ziehen sich unter Protest aus den Verhandlungen zum neuen Sachplan Infrastruktur Luftfahrt (SIL) zurück, wie die beiden Umweltverbände anfangs September mitteilten. Sie sehen keine Möglichkeit mehr auf eine befriedigende Lösung. Im SIL wird unter anderem festgelegt, wie und wo Heliskiing in der Schweiz betrieben werden darf. Bereits zuvor ist Pro Natura ausgestiegen.
Umweltverbände und der Schweizerische Alpenclub (SAC) weisen seit Jahren auf die negativen Auswirkungen des Heliskiing hin und fordern ein generelles Verbot (vgl. akte-Kurznachrichten 2/2003). Insbesondere die Lärmemissionen stören die Tierwelt erheblich und sind den Naturfreunden ein Dorn im Auge. Auch der Bundesrat hat die Problematik erkannt und dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) den Auftrag erteilt, im neuen SIL generell zu überprüfen, ob und in welchem Ausmass das Heliskiing weiterbetrieben werden soll. Nun werfen die ausgetretenen Umweltorganisationen dem BAZL vor, es unterstütze die Heli-Lobby und halte stur an der heutigen Anzahl Gebirgslandeplätze fest. Sie wollen nicht länger als Alibi-Verhandlungspartner herhalten. BAZL-Mediensprecher Daniel Göring bedauert auf Anfrage von akte den Austritt der drei Organisationen. Es sei das Ziel des BAZL gewesen, sämtliche involvierte Kreise in die Verhandlungen einzubeziehen. Zur Zeit sei vieles auf gutem Wege, meint Göring, aber es brauche eben Zeit. Deshalb käme die Kritik der Umweltverbände zu früh.
Auch der Nationalrat hat sich in der Sommersession mit der Frage beschäftigt, ob Heliskiing in der Schweiz verboten werden soll. Er diskutierte die im Dezember 2002 von SP-Nationalrat Werner Marti eingereichte Motion zur Aufhebung von touristischen Gebirgslandeplätzen. Bürgerliche Parlamentarier, insbesondere aus dem Kanton Wallis und aus dem Umfeld des Sports, bekämpften die Vorlage energisch, so dass ein Entscheid vorschoben werden musste. /na

Quellen: Informationen von Mountain Wilderness; www.admin.ch; Interview mit Daniel Göring, Mediensprecher Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL), 19.9.2003