Herman Kumara ist seit 22 Jahren Leiter der "National Fisheries Solidarity Movement" (NAFSO), eines Netzwerkes aus 17 Fischereiorganisationen, Gewerkschaften und weiteren Organisationen der Zivilgesellschaft in Sri Lanka. Der mehrfach ausgezeichnete Menschenrechtsverteidiger setzt sich mit seiner Organisation für die Anerkennung der traditionellen Fischer- und Landrechte, die Aus- und Weiterbildung von Frauen und Kindern und für vom Krieg vertriebene Menschen ein. Weitere Schwerpunkte seiner Arbeit sind der Schutz natürlicher Ressourcen, der Frieden zwischen den zahlreichen ethnischen und religiösen Gruppen und eine stabile ökonomische und soziale Entwicklung der Fischergemeinschaften. Kumara selbst versteht sich als Brückenbauer zwischen diesen Ethnien und Religionen und sucht dazu immer wieder das Gespräch mit internationalen Stakeholdern.
"Die Tourismusstrategie der Regierung missachtet die Rechte der Einheimischen und entzieht ihnen die Lebensgrundlagen", so Herman Kumara. Er stellte multiethnische Recherche-Teams zusammen, die im Gespräch mit betroffenen Fischern die Fakten aus deren Sicht zutage förderten. Diese sind allzu oft von der rasanten Tourismusentwicklung überfordert und in ihrer Existenz bedroht. Kumara: "Ziel unserer Arbeit ist eine gedeihliche Koexistenz im Sinne eines Tourismus, der allen Nutzen bringt und der keine Menschenrechte verletzt."

Zum 70. Jubiläum der Erklärung der Menschenrechte

Der "TO DO Award Human Rights in Tourism" wird nach der erfolgreichen Premiere im letzten Jahr zum zweiten Mal verliehen. Auf Initiative des Studienkreises für Tourismus und Entwicklung wurde in enger Abstimmung mit dem Roundtable Human Rights in Tourism – einem Zusammenschluss von Stakeholdern aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Tourismuswirtschaft und Politik – Kriterien für die jährliche Vergabe des Preises erarbeitet. Geehrt werden können Initiativen, Projekte und Einzelpersonen, die sich in herausragender Weise für den Schutz und die Einhaltung menschenrechtlicher Prinzipien entlang der gesamten touristischen Wertschöpfungskette einsetzen. Eine Fachjury wählt potenzielle Preisträger aus und bewertet anschliessend deren Anstrengungen.
"Besonders im Jubiläumsjahr der Menschenrechte – 2018 jährt sich zum 70. Mal die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte – freut es uns, dass es gelungen ist, das Thema Menschenrechte im Tourismus fest zu verankern. In diesem Verständnis dürfen niemals weder die Menschenrechte von Beschäftigten noch die der einheimischen Bevölkerung in den Destinationen zur Disposition stehen", so Claudia Mitteneder, Geschäftsführerin des Studienkreises. Und weiter: "Die starken Partner an unserer Seite – wie etwa die Deutsche UNESCO-Kommission – zeigen, dass wir gemeinsam etwas bewirken und Touristen für dieses Thema sensibilisieren können."
Der Studienkreis für Tourismus und Entwicklung beschäftigt sich mit entwicklungsbezogener Informations- und Bildungsarbeit im Tourismus. In diesem Zusammenhang gibt er Publikationen heraus, führt internatio­nale Wettbewerbe durch, veranstaltet Aus- und Fortbildungsseminare für im Tourismus Beschäftigte, ist in den Bereichen Tourismusforschung und -beratung tätig und beteiligt sich am Dialog über Fragen touristi­scher Entwicklung.