Hermann Schulz: Mandela und Nelson
Der elfjährige Nelson ist Käptn der Fussballmannschaft in Bagamoyo, einem kleinen Dorf in Tansania. Die Ankündigung des Trainers, dass in drei Tagen eine deutsche Fussballmannschaft gegen sie antreten werde, versetzt Nelson in Hochstimmung, stellt ihn aber auch vor ganz neue Aufgaben, die nicht nur strategischer sondern auch technischer Natur sind. Zum Glück spielt auch seine Zwillingsschwester Mandela im Club. Sie bespannt mit Hilfe der beiden anderen Spielerinnen die Tore mit alten Fischernetzen. Und wie zieht man schnurgerade Linien auf das Spielfeld? Wie kann erreicht werden, dass der beste Spieler für das Spiel frei bekommt? Denn er muss ja für seine Familie Fische putzen. So geht es in dem Buch nicht nur um das Spiel, sondern bei all den Vorbereitungen erfahren wir ganz viel über den Dorfalltag, die ganz spezifischen Probleme und Eigenheiten der Kinder und Erwachsenen des Dorfes. Die deutsch-koloniale Vergangenheit des Landes spielt hinein, die unterschiedlichen Voraussetzungen der beiden Mannschaften. Aber nie stehen die Defizite im Vordergrund sondern eher die Kompetenzen im Lösen von Herausforderungen, die den deutschen Spielern fremd sind. Nelson und seine Gruppe gewinnen das Spiel mit Hilfe eines Schiedsrichterentscheids, anschliessend steigt ein grosses Fest für alle, weiss und schwarz. Eine humorvolle Sommer- und Fussballgeschichte, die leichtfüssig und unaufdringlich afrikanischen Alltag in die Kinderköpfe trägt.
Hermann Schulz: Mandela und Nelson. Das Länderspiel. 128 Seiten, Carlsen, Hamburg, 2010, SFr 18.90, Euro 9,90 (unverbindliche Preisangaben) ISBN 978-3-551-55571-7