Indigene Völker, die nach ihrem traditionellen Recht Land besitzen, dürfen dieses behalten und verfügen über die Besitzrechte an dortigen Bodenschätzen, ungeachtet der Tatsache, ob das Besitzrecht niedergeschrieben ist oder nicht. Gesetze, welche diese traditionellen Besitzrechte ignorieren, seien rassendiskriminierend. Dies ist der historische Entscheid, den das südafrikanische Verfassungsgericht am 14. Oktober 2003 sprach.
Den Prozess ausgelöst haben eine Gruppe von Khoikhoi, die in der Gegend von Richtersveld lebten, bis sie in den 1950er-Jahren einer Diamant-Mine weichen mussten und umgesiedelt wurden. Vor fünf Jahren verklagten die Khokhoi sowohl die Minengesellschaft als auch die südafrikanische Regierung als Besitzerin der Mine. Der Landstreit wurde bis zur letzten juristischen Stufe, dem Verfassungsgericht, weitergezogen; der Entscheid ist demgemäss definitiv. Er dürfte auch Auswirkungen auf das benachbarte Botswana haben, wo sich die Ureinwohner San gegen die Umsiedlung aus dem „Central Kalahari Game Reserve“ wehren. Genau wie die Khoikhoi bei Richtersveld, stehen auch die San der Kalahari der wirtschaftlichen Nutzung von Diamanten-Minen im Wege, aber auch dem touristischen Potenzial dieser Gegend (s. akte-Kurznachrichten 1/2003). /na

Quelle: Informationen von Survival International, www.survival-international.org, 15.10.2003 und 30.10.2003