Honduras: Wer sein Recht verteidigt, wird verklagt
Sie heissen Miriam Miranda, Madeline Martina David, Neny Heidy Avila und Lety Hernàndes. Alle sind engagiert in der Verteidigung ihrer Gemeinschaft gegen die Versuche, ihnen das Land wegzunehmen. Madeline Martina David wurde vom Kanadier Patrick Forseth angeklagt und zusammen mit weiteren Garifuna festgenommen, auf der Basis der haltlosen Anschuldigung der illegalen Landnahme (ihres eigenen Garifuna-Landes) am 10. November 2016. Sie erzählt, die Polizei sei zu ihrer Gemeinschaft in Guadeloupe gekommen, als sie sich auf einem Gebiet aufgehalten hatten, für das sie traditionelle Garifuna-Landtitel hätten.
Die Polizei habe sie verhaftet und in einem Patrouille-Wagen mitgenommen. Im Auto hätten sie die Polizisten wegen ihrer Hautfarbe heruntergemacht. Sie verblieb in Haft und kam erst frei nach einer Anhörung vor dem Haftgericht, das ihr allerdings strenge Auflagen zur Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit machte. Diese Auflagen wurden erst aufgehoben, als das Gericht in seiner ersten Sitzung die Klage definitiv abwies.
Die abgewiesene Klage des kanadischen Tourismusinvestors Patrick Forseth
In Forseths Klageschrift heisst es: "Die Garifuna haben über lange Zeit auf verschiedenen Medienkanälen, auf Webseiten und in den Sozialen Medien Handlungen und Situationen völlig falsch dargestellt. So etwa haben sie mich [Forseth] in Zusammenhang gebracht mit einer Mafia, welche Pornografie produziert und verbreitet. Oder behauptet, das Geld für den Kauf der Grundstücke stamme aus dem Drogenhandel und aus gewaschenen Geldern – Anschuldigungen, welche völlig falsch und unbegründet sind, und vor allem überaus problematisch…".
Weiter schreibt er: "In Ähnlicher Weise erwähnten sie, ich hätte Land der Garifuna Gemeinschaft in Guadalupe durch Tricks, gewaltsame Aktionen und Todesdrohungen entwendet. Diese falschen Anschuldigungen haben mich angeschwärzt und das Image und den Ruf sowohl von mir wie von meiner Firma Caravida GmbH, die ich vertrete, beschädigt.
Partnerschaft mit dem kanadischen "Pornokönig" Randy Jorgensen?
Weiter beklagte der Geschäftsmann, die Verteidigerinnen der Indigenen Garifuna Gemeinschaft "haben kürzlich über verschiedene Medienkanäle verbreitet, ich sei Teil einer Mafia, die von einem anderen Kanadier namens Randy Jorgensen, dem Pornokönig, angeführt werde."
Die abgewiesene Klage des kanadischen Tourismusinvestors Patrick Forseth
In Forseths Klageschrift heisst es: "Die Garifuna haben über lange Zeit auf verschiedenen Medienkanälen, auf Webseiten und in den Sozialen Medien Handlungen und Situationen völlig falsch dargestellt. So etwa haben sie mich [Forseth]in Zusammenhang gebracht mit einer Mafia, welche Pornografie produziert und verbreitet. Oder behauptet, das Geld für den Kauf der Grundstücke stamme aus dem Drogenhandel und aus gewaschenen Geldern – Anschuldigungen, welche völlig falsch und unbegründet sind, und vor allem überaus problematisch…".
Weiter schreibt er: "In Ähnlicher Weise erwähnten sie, ich hätte Land der Garifuna Gemeinschaft in Guadalupe durch Tricks, gewaltsame Aktionen und Todesdrohungen entwendet. Diese falschen Anschuldigungen haben mich angeschwärzt und das Image und den Ruf sowohl von mir wie von meiner Firma Caravida GmbH, die ich vertrete, beschädigt.
Partnerschaft mit dem kanadischen "Pornokönig" Randy Jorgensen?
Weiter beklagte der Geschäftsmann, die Verteidigerinnen der Indigenen Garifuna Gemeinschaft "haben kürzlich über verschiedene Medienkanäle verbreitet, ich sei Teil einer Mafia, die von einem anderen Kanadier namens Randy Jorgensen, dem Pornokönig, angeführt werde. "
Forseth identifizierte verschiedene Websites, auf denen diese Darstellungen verbreitet worden waren. Der gerichtliche Freispruch ist zumindest ein Indiz dafür, dass die über Forseth verbreiteten Meldungen stimmen. Die Garifuna-Organisation OFRANEH berichtet, Jorgensen sei zur Verhaftung ausgeschrieben, denn der Staatsanwalt für ethnische Gruppen habe im Dezember 2011 Klage erhoben, weil Jorgensen illegal von den Garifuna Land genommen habe, um darauf seine Luxushäuser in unmittelbarer Nähe zum Nationalpark Capiro y Calentura zu bauen.
Der Freispruch durch die Regierung ist zumindest ein starkes Indiz, dass die von Foseth beklagten Darstellungen auf verschiedenen Webseiten, in Zeitungen und in den Sozialen Medien eben doch stimmen.
Straflosigkeit nach der Ermordung von Berta Cáceres fördert Frauen-Einschüchterung
Straflosigkeit zerreisst die gesamte Gesellschaft. In Honduras nagt die Straflosigkeit an der ganzen Struktur des Justizsystems. Nach der Ermordung der Menschenrechts- und Umweltaktivistin Berta Cáceres im März 2016 sei die Repression gegen Frauenverteidiger und die Rechte der Frauen schlimmer geworden, berichtet die Garifuna-Organisation OFRANEH (Organización Fraternal Negra Hondureña).
So ist zurzeit auch eine Klage des Energieunternehmens DESA (The Energy Development Company) gegen Suyapa Martinez hängig, der Co-Geschäftsleiterin des Frauenstudienzentrums Honduras (CEM-H).
Lokale Menschenrechts-AktivistInnen beobachten, dass das Rechtssystem heute stärker dazu missbraucht wird, Frauen- und Menschenrechtlerinnen zu kriminalisieren. Die Frauen sind dann gezwungen, auf die haltlosen Anschuldigungen zu reagieren, in einem Justizsystem, das sie als parteiisch wahrnehmen zugunsten derer, die über politische und wirtschaftliche Macht verfügen, und zu Ungunsten der Ärmsten der Armen, der Garifuna. In den letzten sieben Jahren wurden gemäss der internationalen Menschenrechts-NGO Global Witness in Honduras in den letzten sieben Jahren 123 AktivistInnen umgebracht – 90 Prozent davon ungestraft. Honduras ist damit der lebensgefährlichste Ort weltweit für MenschenrechtsverteidigerInnen.
In einem offenen Brief erklärt Patrick Forseth, er und seine Firma verteidigten ihr "Recht auf privaten Grundbesitz", seien aber um eine gütliche Einigung mit den Garifuna bemüht. Er verwehrt sich gegen die "üble Nachrede", gegen die er national oder international jederzeit gerichtlich vorgehe. Die Garifuna ihrerseits hätten sich bislang nicht auf sein Dialogangebot eingelassen.
Die abgewiesene Klage des kanadischen Tourismusinvestors Patrick Forseth
In Forseths Klageschrift heisst es: "Die Garifuna haben über lange Zeit auf verschiedenen Medienkanälen, auf Webseiten und in den Sozialen Medien Handlungen und Situationen völlig falsch dargestellt. So etwa haben sie mich [Forseth]in Zusammenhang gebracht mit einer Mafia, welche Pornografie produziert und verbreitet. Oder behauptet, das Geld für den Kauf der Grundstücke stamme aus dem Drogenhandel und aus gewaschenen Geldern – Anschuldigungen, welche völlig falsch und unbegründet sind, und vor allem überaus problematisch…".
Weiter schreibt er: "In Ähnlicher Weise erwähnten sie, ich hätte Land der Garifuna Gemeinschaft in Guadalupe durch Tricks, gewaltsame Aktionen und Todesdrohungen entwendet. Diese falschen Anschuldigungen haben mich angeschwärzt und das Image und den Ruf sowohl von mir wie von meiner Firma Caravida GmbH, die ich vertrete, beschädigt.
Partnerschaft mit dem kanadischen "Pornokönig" Randy Jorgensen?
Weiter beklagte der Geschäftsmann, die Verteidigerinnen der Indigenen Garifuna Gemeinschaft "haben kürzlich über verschiedene Medienkanäle verbreitet, ich sei Teil einer Mafia, die von einem anderen Kanadier namens Randy Jorgensen, dem Pornokönig, angeführt werde. "
Forseth identifizierte verschiedene Websites, auf denen diese Darstellungen verbreitet worden waren. Der gerichtliche Freispruch ist zumindest ein Indiz dafür, dass die über Forseth verbreiteten Meldungen stimmen. Die Garifuna-Organisation OFRANEH berichtet, Jorgensen sei zur Verhaftung ausgeschrieben, denn der Staatsanwalt für ethnische Gruppen habe im Dezember 2011 Klage erhoben, weil Jorgensen illegal von den Garifuna Land genommen habe, um darauf seine Luxushäuser in unmittelbarer Nähe zum Nationalpark Capiro y Calentura zu bauen.
Der Freispruch durch die Regierung ist zumindest ein starkes Indiz, dass die von Foseth beklagten Darstellungen auf verschiedenen Webseiten, in Zeitungen und in den Sozialen Medien eben doch stimmen.
Straflosigkeit nach der Ermordung von Berta Cáceres fördert Frauen-Einschüchterung
Straflosigkeit zerreisst die gesamte Gesellschaft. In Honduras nagt die Straflosigkeit an der ganzen Struktur des Justizsystems. Nach der Ermordung der Menschenrechts- und Umweltaktivistin Berta Cáceres im März 2016 sei die Repression gegen Frauenverteidiger und die Rechte der Frauen schlimmer geworden, berichtet die Garifuna-Organisation OFRANEH (Organización Fraternal Negra Hondureña).
So ist zurzeit auch eine Klage des Energieunternehmens DESA (The Energy Development Company) gegen Suyapa Martinez hängig, der Co-Geschäftsleiterin des Frauenstudienzentrums Honduras (CEM-H).
Lokale Menschenrechts-AktivistInnen beobachten, dass das Rechtssystem heute stärker dazu missbraucht wird, Frauen- und Menschenrechtlerinnen zu kriminalisieren. Die Frauen sind dann gezwungen, auf die haltlosen Anschuldigungen zu reagieren, in einem Justizsystem, das sie als parteiisch wahrnehmen zugunsten derer, die über politische und wirtschaftliche Macht verfügen, und zu Ungunsten der Ärmsten der Armen, der Garifuna. In den letzten sieben Jahren wurden gemäss der internationalen Menschenrechts-NGO Global Witness in Honduras in den letzten sieben Jahren 123 AktivistInnen umgebracht – 90 Prozent davon ungestraft. Honduras ist damit der lebensgefährlichste Ort weltweit für MenschenrechtsverteidigerInnen.
In einem offenen Brief erklärt Patrick Forseth, er und seine Firma verteidigten ihr "Recht auf privaten Grundbesitz", seien aber um eine gütliche Einigung mit den Garifuna bemüht. Er verwehrt sich gegen die "üble Nachrede", gegen die er national oder international jederzeit gerichtlich vorgehe. Die Garifuna ihrerseits hätten sich bislang nicht auf sein Dialogangebot eingelassen.