Die menorquinische Naturschutzorganisation Grupo Balear d’Ornitologia i Defensa de la Naturalesa GOB ist besorgt über das Fehlen einer gründlichen Debatte über den Verwendungszweck der Ökosteuer, die ähnlich wie eine Kurtaxe auf touristische Aufenthalte erhoben wird. Es bestehe die Gefahr, dass am Ende dem Kauf von Gebäuden Vorrang eingeräumt werde, denn damit entlaste sich die öffentliche Verwaltung von den Schwierigkeiten einer Projektdurchführung. Doch in der Präambel zum Gesetz über die Tourismussteuer wird gemahnt: "Es gilt dem Tourismus Regeln zu setzen, der zwar einerseits zum Kern der balearischen Wirtschaft geworden ist und den wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt auf den Balearen ermöglicht hat, aber andererseits auch das Land und seine natürlichen Ressourcen ausbeutet."

Um der Ideenlosigkeit bei der Verwendung der Ökosteuer etwas entgegenzusetzen, hat die GOB Vorschläge veröffentlicht, wie die Steuer sinnvoll genutzt werden könnte, um die Tragfähigkeit der Insel, die durch den Tourismus strapaziert wird, besser zu schützen.

Für die Wasserversorgung sollte der Wasserwiederaufbereitung und dem Bau grosser Gemeindereservoirs Vorrang eingeräumt werden. Dabei gelte es auch die Qualität der Wasseraufbereitung zu verbessern. Ausserdem gelte es ein Netz von Trinkwasserquellen aufzubauen. Ein Programm zur permanenten Erkennung von Lecks müsse ins Leben gerufen und grosse Extraktionen müssten überwacht werden.

Attraktionen miteinander verbinden

Beim Insel-Umrundungsweg Camí de Cavalls solle es nicht in erster Linie um eine grössere Zugänglichkeit gehen, sondern es brauche Schutzmassnahmen, um weitere Erosionen und die Ausbreitung von Menschen in sensible Ökosysteme zu verhindern. Im Naturhafen von Addaia brauche es eine Investition in die Wiederaufbereitung des Wassers, welches das Naturschutzgebiet Albufera des Grau versorgt, das unter einem starken Rückgang des Süsswassers leidet. Dabei gelte es auch die Überwachung der Tätigkeiten auf See besser zu dotieren.

Nach Ansicht der GOB ist es vorrangig, Gebiete, die sich Baurechte erworben haben, zu deklassieren, und die Verwendung der Steuer auf Schutzgebiete zu beschränken oder auf Gebiete an der Küstenfront. In Menorca gibt es um die Städte herum viele Gebiete, die der Bauwut zum Opfer fallen.

Andere Anliegen sind die deutliche Erhöhung des Angebots an öffentlichen Verkehrsmitteln, um den Privatverkehr zurückfahren zu können, oder einen Landschaftsplan, der die von Enderossals-Mauern gesäumten Strassen der Insel verbindet und so die verschiedenen Attraktionen erreichbarer macht, was die Destination Menorca aufwertet.

GOB fordert die Gemeinden und den Inselrat auf, diese Fragen mit der balearischen Regierung zu erörtern, damit die für Menorca bereitgestellten Mittel einer Umweltlogik entsprechen, die die Prioritäten der Insel berücksichtigt. GOB fordert auch die BürgerInnen auf, Vorschläge zu unterbreiten und darüber nachzudenken.

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