Basel, 09.10.2014, akte/ Nach Aussage der interviewten Angestellten gab es seit 2012 kaum Verbesserungen. Der Arbeitgeber zieht die Pässe und die befristeten Arbeitsbewilligungen der burmesischen MigrantInnen ein. Damit sind diese total in seiner Hand, da sie weder den Job wechseln noch das Land verlassen könnten. In der Praxis werden sie so zu ZwangsarbeiterInnen.
Etwa 50 burmesische WanderarbeiterInnen schieden in den letzten zwei Jahren aus der Wäscherei aus; den einen kündigte der Arbeitgeber, weil er sie verdächtigte, mit lokalen Organisationen über die Menschenrechtsverletzung gesprochen zu haben, die anderen schaffen es einfach nicht mehr, dort zu arbeiten und haben somit "freiwillig" die Arbeitsstelle aufgegeben.
"Es ist bemerkenswert, dass die Menschenrechtsverletzung seit mehreren Jahren bekannt ist und die Reiseveranstalter es nicht geschafft haben, die Situation zu verbessern. Fritidsresor und Ving müssen entschieden und unverzüglich handeln, im Dialog mit lokalen Organisationen und Gewerkschaften", sagt Malijn Kjellqvist, die Autorin des Berichts und Kampagnenleiterin des Fair Trade Centers.
Unbezahlte Überstunden sind in der Wäscherei gang und gäbe. Die meisten ArbeitsmigrantInnen arbeiten zehn Stunden pro Tag und erhalten keine Vergütung für die Überstunden. Dass es für die zugewanderten Angestellten der Wäscherei keine bezahlte Ferien und Mutterschaftsurlaub gibt, verstösst auch gegen das Thailändische Gesetz. Die einzige Verbesserung, über die die Angestellten berichten konnten, war, dass sie jetzt den Mindestlohn erhalten, was 2012 noch nicht der Fall war.
"Die schlechten Arbeitsbedingungen in der Wäscherei sind nur ein Beispiel für die Missbräuche in der Zuliefererkette. Es ist höchste Zeit, dass die Reiseveranstalter die Menschenrechtswirkung ihrer Geschäftstätigkeit entlang der ganzen Zuliefererkette prüfen, um ähnlich Situationen zu vermeiden, so wie es von den UN Leitlinien für Wirtschaft und Menschenrechte postuliert wird", sagt Helena Myrman, Projektleiterin bei Schyst resande.