Indigene weltweit durch Tourismusprojekte gefährdet
Basel, 6.9.2007, akte/ Wo die Interessen der Ferienindustrie und ihrer Nutzniesser jenen der weltweit rund 350 bis 400 Millionen Indigenen gegenüber stehen, ziehen letztere den Kürzeren. Entwurzelung, Menschenrechtsverletzungen und Zerstörung der Lebensgrundlagen sind für sie die Folgen von Ferienangeboten, die oft unter dem Namen Ökotourismus verkauft werden. Würde die ILO Konvention 169 zum Schutz der Indigenen angewandt, hätten sie zumindest eine bessere Möglichkeit, ihre Rechte einzufordern. Doch in Europa haben bislang erst Norwegen, Dänemark, die Niederlande und kürzlich Spanien die Konvention ratifiziert. Frankreich weigert sich beharrlich, ebenso Österreich, da „es bei uns keine Indianer gibt“, so die offizielle Argumentation. Die Schweiz steht kurz vor der Ratifizierung, nachdem das Parlament dasPostulat von Remo Gysin überwiesen hat. Die wichtigsten Artikel der Konvention, welche den Minimalstandart der Staaten im Umgang mit den Indigenen festlegt, sind das Recht auf kulturelle Identität und auf gemeinschaftliche Strukturen u. Traditionen (Art. 4); Recht auf Land und Ressourcen (Art. 13-19) ; Recht auf Beschäftigung und angemessene Arbeitsbedingungen (Art. 20). – Alles Rechte, die verletzt werden, wenn Indigene zugunsten von Tourismus ihre Landrechte verlieren oder die Verschmutzung oder Übernutzung ihrer Ressourcen hinnehmen müssen, weil die Regierungen sie für eine vernachlässigbare Randerscheinung halten. Beispiele dafür gibt es viele, im Folgenden berichten wir über drei aktuelle Fälle:
Semai in MalaysiaHadza in TansaniaWayampi, Teko und Wayana in Französisch Guayana