Bundesrat Johann Schneider-Ammann und die indonesische Tourismusministerin Mari Elka Pangestu haben am Montag in Indonesien eine Vereinbarung über die Entwicklung eines sozial- und umweltverantwortlichen Tourismus in vier indonesischen Destinationen unterzeichnet. Die Schweizer Regierung wird mit einem Betrag von insgesamt 8.97 Millionen Schweizerfranken vor allem den Kapazitätsaufbau unterstützten.
Die vier Destinationen sind:

  • Die Insel Flores der Ost Nusatenggara Provinz, heute noch vorwiegend Durchgangsstation für die BesucherInnen des Komodo Nationalparks, selbst aber reich an Kultur und Naturlandschaften;
  • Tanjung Puting in Zentralkalimantan, der geschützte Regenwald für die gefährdeten Borneo Orang-Utans mit attraktiven Flusstouren und Naturexkursionen;
  • Das Wakatobi-Archipel in Südostsulawesi, bereits eine sehr beliebte Tauchdestination und Schutzgebiet für marines Leben;
  • das Toraja Hochland in den Bergen im Norden von Südsulawesi, das seit langem bekannt ist für seine einzigartige Kultur, die Traditionen, Wildwasser-Surfing und Naturexkursionen.

"Die Wahl der vier Gebiete erfolgt in Abstimmung mit unserem nachhaltigen Tourismusprogramm, in dem wir strategische nationale Tourismusgebiete bezeichnet haben." erklärte Ministerin Mari Pangestu, und weiter: "Mein Ministerium wird studieren, wie die Lokalbevölkerung vom Tourismus profitieren kann, während gleichzeitig die ökologische Nachhaltigkeit bewahrt wird. Viele Fischer nutzen zum Beispiel Dynamit, um sich mit dem Fischfang ein Auskommen zu schaffen. Wir müssen sie am Tourismus zum Beispiel als Unterwasser Guides beteiligen, um mehr Nachhaltigkeit zu erreichen."
Mit der Vereinbarung bietet das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft die Grundlage für die zweite Phase der Destinationsentwicklung in Indonesien. Es ist die Fortführung der ersten Phase, bei der es zwischen 2010 und 2015 um die Entwicklung der Insel Flores ging. Während dieser ersten Phase erfuhren die Inseln Flores und Komodo eine bedeutende Erhöhung des Tourismusaufkommens im Vergleich zum Jahr 2009. Die Anzahl BesucherInnen aus dem Ausland stieg um 18 Prozent auf 50’000, die Anzahl der InlandtouristInnen um 85 Prozent auf 35’000. Die Deviseneinnahmen stiegen bis 2012 auf 31.5 Millionen US Dollar, das sind 48 Prozent mehr als 2009.
Der Bund unterstützte die erste Phase mit einem Beitrag von fünf Millionen Schweizerfranken, für die zweite Phase wurden 8.97 Millionen Schweizerfranken gesprochen. Bundesrat Johann Schneider-Ammann erinnerte daran, dass die Zusammenarbeit zwischen Indonesien und der Schweiz auf die Achtzigerjahre zurückgehe, als die Schweizer Regierung der Bandung Tourism Academy mit fachlicher Unterstützung zur Seite stand.
Das Programm wird von Swisscontact, der Entwicklungsorganisation der Schweizer Wirtschaft umgesetzt. Swisscontact war bereits an der touristischen Entwicklung von Labuan Bajo und West Manggarai beteiligt, die in der Anfangsphase von AUSAID getragen wurde.
Swisscontact, die Entwicklungsorganisation der Schweizer Wirtschaft, ist für die Umsetzung des Projekts WISATA zuständig, ein gemeinsames regionales Tourismusentwicklungsprojekt des Indonesischen Ministeriums für Tourismus und kreative Wirtschaft und des schweizerischen Staatssekretariats für Wirtschaft SECO. Es bezweckt die Förderung eines nachhaltigen Tourismus, von dem möglichst die lokale Bevölkerung, das einheimische Gewerbe und die Provinz East Nusa Tenggara, zu der Flores gehört, profitieren sollen. Swisscontact ist Förderpartner des fairunterwegs-Reiseportals.