Die Internationale Union der Lebensmittel‑, Landwirtschafts‑, Hotel‑, Restaurant‑, Café‑ und Genussmittelarbeiter‑Gewerkschaft (IUL) protestiert bei der indonesischen Regierung scharf gegen die gewaltsame Auflösung des 2. Kongresses des unabhängigen Gewerkschaftsbundes SBSI vom 19. September 1997. Dabei wurden zwei ausländische Amtsträger der IUL ‑ Ma Wei Pin und Greg Sword, Sekretär bzw. Präsident der Regionalorganisation Asien/Pazifik der IUL ‑von der Polizei festgenommen und am 21. September ausser Landes geschafft. Verhaftet wurden weitere elf aktive GewerkschafterInnen und Delegierte der IUL sowie zwei niederländische Journalisten, die über den Kongress berichten wollten. Die gewaltsame Auflösung des Kongresses erfolgte, nachdem die meisten ausländischen Delegierten die Tagung bereits verlassen hatten. 1993 wurde der erste SBSI‑Kongress von der Polizei verboten, doch trotz ständiger Repression und Belästigung wächst der unabhängige Gewerkschaftsbund und zählt mittlerweile über 150’000 Mitglieder. Nach seiner Rückkehr nach Australien erklärte Ma Wei Pin: «Meine Haft und die von Greg Sword sowie der ausländischen Journalisten, die dem Kongress beiwohnten, war eine milde Sache im Vergleich zu der Unterdrückung, der indonesische Arbeiter, die ihr Recht auf Versammlungsfreiheit wahrnehmen wollen, tagtäglich ausgesetzt sind.» Die IUL und ihre Mitgliederverbände in der ganzen Welt (330 Gewerkschaften aus 112 Ländern) wollen sich weiterhin aktiv für die Achtung der grundlegenden demokratischen und gewerkschaftlichen Rechte der ArbeitnehmerInnen in Indonesien einsetzen.
Quellen: Pressemeldung der Internationalen Union der Lebensmittel‑, Landwirtschafts‑, Hotel‑, Restaurant-, Café- und Genussmittelarbeiter‑Gewerkschaft (IUL), Genf, vom 23.9.1997. Weitere Informationen und Vorlagen für Protestschreiben bei: IUL, Rampe du Pont‑Rouge 8, CH‑ 1213 Petit‑Lancy, Tel. (+41) (0)22 793 22 33, Fax (+41) (0)22 793 22 38/cp

Arbeitskräftemangel in der Gastro: «Man versucht halt so viel wie möglich entgegenzukommen.»