Meeresverschmutzung, Klimaerwärmung, Überfischung, aber auch der Tauch­tourismus zerstören und bedrohen weltweit die Korallenriffe, die zu den viel­fältigsten und fragilsten Ökosystemen der Erde gehören. Besonders ungeübte TaucherInnen verursachen oft Bruchschäden an den Korallen. Laut Schätzung des Schweizerischen Unterwassersportverbandes (SUVS) fliegen jährlich rund 20’000 Reisende aus der Schweiz zum Tauchen in Korallengebiete, nicht eingerechnet sind dabei Gelegenheitstaucher‑ und SchnorchlerInnen. Bautätigkeit für touristische Erschliessungen sowie unsachgerechte Abwasser‑ und Abfallentsorgung beeinträchtigen die Korallenriffe weiter. So wurden in Hurghada am Roten Meer für Tourismuszwecke kurzerhand drei Kilometer Küste samt den nahen Korallen­riffen mit Sand zugeschüttet. Umweltorganisationen haben im Verbund mit Wissenschaftskreisen sowie UNESCO und UNEP, dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen, 1997 zum «Internationalen Jahr des Riffs» deklariert und machen weltweit mit verschiedensten Aktionen auf Gefährdung der Korallen aufmerksam. In der Schweiz koordiniert die Marine Biological Organization (MBO), eine junge Vereinigung von meeresbiologisch interessierten Leuten, einen umfangreichen Veranstaltungskalender mit Ausstellungen, Fernsehprogrammen, Vorträgen und Kursen zur Sensibilisierung auf die wunderbare, aber massiv bedrohte Welt der Korallen. Gemeinsam mit Tauchverbänden und Reiseveranstaltern erarbeitet die MBO zur Zeit auch einen Verhaltenskodex für Korallentauchen und -schnorcheln. Ein entsprechendes Merkblatt für Tropenreisende ist in Vorbereitung.
Quellen: Unterlagen zum «International Year of the Reef» der MBO Zürich 1997, Sonntagszeitung 11.5.97, Tages Anzeiger 14.5.97/cp
Weitere Informationen und Veranstaltungskalender: IYOR‑Schweiz, Marine Biological Organization, Postfach, 8021 Zürich, Tel/Fax 01 242 53 14