Internationaler Studierendenaustausch für Reiseangebote nach Palästina
Die Studierenden der HNEE und des DAK wollen Reiseveranstalter anregen, neue touristische Produkte für Palästina anzudenken und umzusetzen. Reiseveranstalter vermarkten Palästina selten als Destination, sondern als Teil von Reisen ins "Heilige Land". Dabei steuert die israelische Tourismusindustrie den Markt und die Touristenströme. Und sie absorbiert den Grossteil der vor Ort verbleibenden touristischen Einnahmen. Die angebotenen Reisen führen zum religiösen Kulturerbe. Selten ermöglichen sie Begegnungen mit Menschen der Region.
Die Studierenden wollen bei Reiseveranstaltern Palästina als Destination beliebt machen. Zudem möchten sie palästinensische Tourismusbetriebe fördern. Dies über Reisen mit kulinarischen Highlights, bei denen sich die Reisenden innerlich wie äusserlich bewegen. Aber auch über neue Zielgruppen: Wer Palästina besucht hat, soll wiederkommen und sich intensiver austauschen. Schwierige Bedingungen, mit denen die Menschen täglich umgehen, ebenso wie schöne Seiten und die Vielfalt Palästinas stehen im Mittelpunkt.
Übersicht: Palästina-Angebote in Deutschland
Die Partnerschaft begann 2013 mit einem Besuch einer Delegation aus Eberswalde in Bethlehem. Beim Gegenbesuch im Mai 2014 lernte die Delegation aus Palästina Deutsche Reiseveranstalter kennen. Wieder ein Jahr später entwickelten die Studierenden beider Unis in Bethlehem erste Ideen. Zurück in Deutschland erhoben die HNEE-Studierenden, wie deutsche Reiseveranstalter Palästina als Destination vermarkten. Beim nächsten Treffen im Dezember 2015 entwickelten sie die Ideen mit ihren palästinensischen KollegInnen weiter und arbeiteten sie aus. Die HNEE-StudentInnen präsentierten ihre spannende Angebots-Analyse auf der ITB 2016 erstmals öffentlich.
Auftritt an der Internationalen Börse der Tourismusprofis ITB Berlin
Palästina ist international vor allem als Krisengebiet bekannt. Doch im Verlaufe des Austauschs nahmen die Studierenden die Destination neu und anders wahr. Die Arbeiten belegen: Über Kulturen hinweg zusammenarbeiten kann zu spannenden Ergebnissen führen und Vorstellungen verfeinern. Rev. Dr. Mitri Raheb, Präsident des Diyar Konsortiums und des DAK, Klaus Betz, freier Journalist, Dr. Khouloud Daibes, Botschafterin und ehemalige palästinensische Tourismusministerin, sowie Annette Heger, Studienreiseveranstalter Biblische Reisen GmbH, begleiteten die Studiernden an die ITB und kommentierten die Chancen der Produktvorschläge.