
JA zur Konzerninitiative: für Ferien mit Zukunft
fairunterwegs setzt sich seit Jahren für faire Handelsbeziehungen und die Respektierung der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht von Unternehmen im Tourismus ein. Dass auch dort Menschenrechte verletzt werden, wo wir im Urlaub das Leben geniessen, ist oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen.
Aber gerade wo das wenig nachhaltige Modell eines steten Wachstums bei – aufgrund von Preiskämpfen – sinkenden Margen gepuscht wird, besteht die Gefahr, dass die Schwächsten der Handelskette ausgebeutet, der Boden gnadenlos überbaut und die natürlichen Ressourcen übernutzt werden. Weltweit sind Hotel-Houskeeper aktiv geworden und setzen sich mit Streiks und anderen Aktionen für menschenwürdige Arbeitsbedingungen ein. Ganze Städte ächzen unter den Folgen des "Overtourismus", der das Recht auf Wohnen in Frage stellt, alles verteuert und Dichtestress verursacht. Wo Investoren den schnellen Gewinn und Staaten raschen Zugang zu Devisen suchen, besteht die Gefahr von Korruption und der Verletzung von Land-, Wohn- und Nutzungsrechten der dort wohnenden oder indigenen Bevölkerung. Weil bei Kreuzfahrtschiffen, Urlaubresorts und Marinas Umweltstandards oft nicht eingehalten werden, sind ganze Ökosysteme wie das Mittelmeer bedroht. Grossunternehmen mit Sitz in der Schweiz dürfen nicht Teil solcher Menschenrechtsverletzungen sein!
Verbinden Sie Genuss mit Fairness
"Es gibt keine nachhaltige Entwicklung ohne Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit. Wirtschaftliche Entwicklung ist nur dann nachhaltig, wenn sie der ganzen Bevölkerung statt bloss einer privilegierten Elite zu Gute kommt – was wiederum nur unter Einhaltung der Menschenrechte möglich ist", sagte 2017 Justizministerin Simonetta Sommaruga. Mit dem internationalen Roundtable Human Rights in Tourism haben Tourismusunternehmen gemeinsam mit NGOs wie fairunterwegs einen ersten Schritt für die konkrete Umsetzung der menschenrechtlichen Verantwortung in der Tourismusbranche gemacht. Erste gute Praktiken zeigen: Menschenrechtliche Sorgfalt ist machbar und bringt allen viel – nicht zuletzt auch dem Unternehmen selbst.
Freiwillige Massnahmen sind gut, aber sie reichen bei weitem nicht. Ebenso ungenügend ist eine blosse Berichterstattungspflicht, wie im Gegenvorschlag vorgesehen. Matthias Leisinger und Sibylle Baumgartner, ehemals Nachhaltigkeitsbeauftragte von Kuoni, heute Inhaber der auf Sorgfaltsprüfungen spezialisierten Unternehmensberatungsfirma focusright in Zürich, meinen zum Gegenvorschlag: "Verschiedene Untersuchungen bestätigen unsere Erfahrung, dass viele Unternehmen Nachhaltigkeitsberichte publizieren, es aber an der effektiven Umsetzung von Sorgfaltsprüfungen in Unternehmen und in deren Wertschöpfungsketten mangelt. Die Berichterstattung ist zwar integraler Bestandteil menschenrechtlicher Sorgfaltsprüfungen – kann letztere aber nicht ersetzen."
Deshalb:
- Stimmen Sie Ja zur Konzernverantwortungsinitiative!
- Erinnern Sie Familie, Freunde und Bekannte daran, abzustimmen!