Die 19-jährige Josseline Santamaría hat letztes Jahr die Matura abgeschlossen. Danach musste sie verschiedene Gelegenheitsjobs annehmen, um ihre Mutter finanziell zu unterstützen. Geld für ein Studium hat die Familie nicht. Wie viele Jugendliche in El Salvador wuchs Josseline in einer Umgebung voller Armut und Gewalt auf. Der mit sieben Millionen Einwohnern kleinste Staat Zentralamerikas gilt als eines der gewalttätigsten Länder der Welt. Von Januar bis August dieses Jahres wurden durchschnittlich 17,5 Personen pro Tag ermordet. Der Hauptgrund für diese Gewalt sind kriminelle Jugendbanden, sogenannte Maras, die von Schutzgelderpressung, Drogenhandel und Waffenschmuggel leben.
Die Jugendbanden sind vor allem in Armenvierteln der Städte aktiv, verbreiten sich jedoch zusehends im ganzen Land. Die Jugendlichen, die oft aus zerrütteten Familienverhältnissen stammen, haben mit ihrer schlechten Schulausbildung und fehlender Berufsbildung oft keine Chance auf eine geregelte Arbeit und einen gerechten Lohn. Durch die fehlenden Zukunftsperspektiven sehen viele keinen anderen Ausweg, als sich einer kriminellen Jugendbande anzuschliessen, welche ihnen schnelles Geld und eine Art Ersatzfamilie verspricht.
Um sich dieser Gewaltspirale entgegenzustellen, bietet Brücke • Le pont zusammen mit lokalen Partnerorganisationen Jugendlichen aus Armenvierteln im Grossraum der Hauptstadt San Salvador kurze, praxisorientierte Berufsbildungskurse. Dank der Ausbildung und einer Arbeitsvermittlungsbörse erhalten die Jugendlichen Zugang zu Arbeit und Einkommen und somit eine Perspektive für ein Leben ausserhalb der Gewalt und Abhängigkeit der Jugendbanden.
Die Berufsbildungskurse dauern in der Regel nicht länger als sechs Monate. Da die Jugendlichen ihre Eltern finanziell unterstützen und oft auch schon eine eigene Familie mit Kindern haben, die sie ernähren müssen, wäre es für sie unmöglich, eine mehrjährige Berufsausbildung zu absolvieren. Darum ist es wichtig, dass sie nach spätestens sechs Monaten ins Berufsleben einsteigen können. Ausserdem ist bei längeren Ausbildungen die Gefahr gross, dass die Jugendlichen in der Zwischenzeit in einen anderen Stadtteil ziehen und die Ausbildung nicht abschliessen können. Aufgrund der Gewalt durch die Maras ist die interne Migration in El Salvador ein weit verbreitetes Phänomen. Wer von einer Bande bedroht wird oder aussteigen will, dem bleibt nur die Flucht in einen anderen Stadtteil oder eine andere Gegend El Salvadors.
Josseline ist eine von 475 Jugendlichen, die einen solchen Berufsbildungskurs absolvieren. Sie lebt mit ihrer Mutter, ihrer Schwester und deren Sohn in Mejicanos, nahe der Hauptstadt. Der erste Eindruck täuscht, das scheinbar ruhige Quartier ist eines der gefährlichsten im Grossraum San Salvadors, da es von den beiden Jugendbanden Barrio 18 und Mara Salvatrucha 13 kontrolliert und terrorisiert wird. Gewalt liegt an der Tagesordnung.
Die Familie lebt in sehr bescheidenen Verhältnissen. Die Mutter bügelt ab und zu in fremden Haushalten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Josseline und ihre Schwester, die seit kurzem in einem Internetcafé arbeitet, unterstützen sie finanziell.
Seit dem Abschluss der Matura hatte Josseline verschiedene temporäre Stellen. Sie verdiente jedoch sehr schlecht und hatte keinerlei soziale Absicherungen. Ohne den Berufsbildungskurs von Brücke – Le pont hätte sich daran in Zukunft wohl wenig geändert. Alleine die Tatsache in Mejicanos aufzuwachsen, verringert die Chancen der Jugendlichen auf eine Ausbildung und einen Arbeitsplatz. Denn viele Unternehmen meiden Jugendliche aus Armenvierteln aus Angst, diese könnten Mitglied einer kriminellen Jugendbande sein.
Doch Josseline hatte Glück. Zurzeit absolviert sie eine 3-monatige Ausbildung in der Küche von Pollos Real, einer in El Salvador weit verbreiteten Restaurant-Kette.

In den kurzen, praxisorientierten Berufsbildungskursen erlernen die Jugendlichen nicht nur fachliches Wissen, sondern auch wichtige soziale Kompetenzen wie Verlässlichkeit, Teamarbeit und Stressbewältigung. Zudem gibt es spezielle Module zur Gewaltprävention und Konfliktlösung, in denen die jungen Leute lernen, mit Konflikten umzugehen, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten und Gewalt vorzubeugen. Ein weiterer wichtiger Teil der Ausbildung ist die Vermittlung der Arbeitsrechte, damit die Jugendlichen ihre Rechte kennen und sich gegebenenfalls gegen ungerechte Anstellungsbedingungen wehren können.
Obwohl Josseline die Ausbildung erst im Dezember abschliessen wird, wurde ihr bei Pollos Real bereits eine Teilzeitstelle angeboten. An den unterrichtsfreien Tagen arbeitet Josseline nun an der Kasse und hilft ihren Arbeitskollegen im Service und in der Küche aus.
Ihr Ziel ist es, nach Abschluss des Kurses weiterhin für Pollos Real zu arbeiten und ihre Familie zu unterstützen. Zudem möchte sie so viel Geld wie möglich zur Seite legen, um an der Uni einen Abschluss in Gastronomie zu machen und irgendwann diesem gewaltgeprägten Umfeld zu entfliehen. Dank der Ausbildung von Brücke – Le pont ist sie diesem Traum schon einen grossen Schritt näher gekommen.  

In den kurzen, praxisorientierten Berufsbildungskursen erlernen die Jugendlichen nicht nur fachliches Wissen, sondern auch wichtige soziale Kompetenzen wie Verlässlichkeit, Teamarbeit und Stressbewältigung. Zudem gibt es spezielle Module zur Gewaltprävention und Konfliktlösung, in denen die jungen Leute lernen, mit Konflikten umzugehen, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten und Gewalt vorzubeugen. Ein weiterer wichtiger Teil der Ausbildung ist die Vermittlung der Arbeitsrechte, damit die Jugendlichen ihre Rechte kennen und sich gegebenenfalls gegen ungerechte Anstellungsbedingungen wehren können.
Obwohl Josseline die Ausbildung erst im Dezember abschliessen wird, wurde ihr bei Pollos Real bereits eine Teilzeitstelle angeboten. An den unterrichtsfreien Tagen arbeitet Josseline nun an der Kasse und hilft ihren Arbeitskollegen im Service und in der Küche aus.
Ihr Ziel ist es, nach Abschluss des Kurses weiterhin für Pollos Real zu arbeiten und ihre Familie zu unterstützen. Zudem möchte sie so viel Geld wie möglich zur Seite legen, um an der Uni einen Abschluss in Gastronomie zu machen und irgendwann diesem gewaltgeprägten Umfeld zu entfliehen. Dank der Ausbildung von Brücke – Le pont ist sie diesem Traum schon einen grossen Schritt näher gekommen.