Jürg Stettler: Sport und Verkehr. Sportmotiviertes Verkehrsverhalten der Schweizer Bevölkerung
Der Freizeitverkehr verursacht rund 50% des Personenverkehrs in der Schweiz. Ein Viertel davon steht mit sportlichen Aktivitäten in Zusammenhang. Jürg Stettler vom Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus zeigt in seiner Dissertation auf, wie der Sportverkehr zustandekommt, und welches seine Auswirkungen auf die Umwelt sind. Er hat in seine Untersuchung 60(!) verschiedene Sportarten einbezogen, bei denen er jeweils nach Sportlern, Betreuern und Zuschauern sowie nach Wettkämpfen, Trainingsaktivitäten und Sportferien unterscheidet. Diese umfassende Datenmenge, die detaillierte Auflistung der Ergebnisse und Berechnungsgrundlagen dürfte in erster Linie ein Fachpublikum interessieren.
Am meisten Kilometer werden für Massensportarten wie Skifahren (13.6% des gesamten Sportverkehraufkommens), Wandern (12%), Fussball (7.4%) und Tennis (5.5%) zurückgelegt. Ein andere Rangliste ergibt sich, wenn man das durchschnittliche Sportverkehrsaufkommen pro Sportler und Jahr betrachtet: Autorennsport (8’000 km pro Jahr), Tauchen (7’000 km), und Golf (5’800 km) führen diese Rangliste an. Mit der Wahl der «richtigen» Sportart könnte demnach viel Verkehr und Umweltzerstörung vermieden werden.
Berner Studien zu Freizeit und Tourismus, Band 36. Forschungsinsitut für Freizeit und Tourismus der Universität Bern, 1997, 387 Seiten, SFr. 35.-, DM 43.-, ISBN 3-9521214-2-8