Kader Abdolah: Die geheime Schrift. Roman
(Spijkerschrift, 2000. Aus dem Niederländischen von Christiane Kuby)
Klett-Cotta, Stuttgart 2003.
363 Seiten.
ISBN 3-608-93512-6
Esmail, der Sohn eines taubstummen iranischen Teppichflickers, versucht
im niederländischen Exil das Manuskript seines Vaters zu entziffern. Der
Text ist sein Bericht über das Leben in einem iranischen Dorf, geschrieben in einer selbsterfundenen, kaum lesbaren Schrift. In mühsamer Arbeit, unterstützt von eigenen Erinnerungen, schält Esmail aus der Schrift die gewaltigen gesellschaftlichen, politischen und technischen Veränderungen im Iran unter dem Schah und unter dem Regime Chomeinis heraus. Da wird der Vater in seinem naiven Staunen über den Fortschritt lebendig, aber auch das Erwachen des politischen Bewusstseins und des Widerstands des Sohnes gegen die diktatorischen Regimes seines Landes. Die Liebe des Sohnes zum Vater und das Engagement für das Heimatland bilden nur eines der unaufdringlich, aber
eindrücklich geschilderten Spannungsfelder.
Der Autor, 1952 im Iran geboren und lebt seit 1988 als politischer Flüchtling in den. Der Roman enthält viele autobiografische Elemente.
Ruth Macauley
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