Basel, 22.05.2008, akte/ Leicht und lebendig kommen die Kurzgeschichten aus Simbabwe daher, über die geschickte Hühnerzüchterin, die Schwester Theresa des Musiso-Spitals, die nach England ausgewanderte Emily, das gelungene Seifenfabrikprojekt der Frauen und wie es endete, über die Frau, die ein Schaf verkauft und eine andere, die beinahe als Oppositionelle verprügelt wird. Die Geschichten hat die Journalistin und Redakteurin Katharina Morello während ihres einjährigen Aufenthalts als Arztfrau in Simbabwe gesammelt und erlebt. Einfach und liebevoll erzählt, verdichten sie sich zu einem gelungenen Porträt des Landes, in dem die politische Willkür eines machtbessenen Robert Mugabe zum wirtschaftlichen Ruin des Landes geführt hat. Die MDC hatte in den Parlamentswahlen diesen März gemäss den offiziell bei den Abstimmungslokalen angeschlagenen Resultaten 50,3 Prozent der Stimmen gewonnen. Seither ist Mugabe dabei, seine Zanu PF-Milizen und die „Veteranen“ gegen die Anhänger der oppositionellen Bewegung für demokratischen Wandel (MDC) zu mobilisieren. Kirchen und Menschenrechtsorganisationen warnen vor einem Genozid oder „Politizid“. In dieser Zeit bringt uns Morellos Geschichtenband die Menschen in Simbabwe näher. Sie schreibt: „In Simbabwe gibt es nicht viel Grund zur Heiterkeit: Diktatur, Inflation, Krisen, Aids und Hunger bestimmen den Alltag: Wie halten die Menschen diesen Widrigkeiten stand? Es ist der erstaunliche Sinn für Humor, Fantasie und Geduld, die sie immer wieder antreiben, neue Wege zum Überleben zu finden. Ganz besonders die Frauen. Sie wissen: Nur wer lacht, überlebt.“
 
Katharina Morello: Sie tragen die Welt auf dem Kopf. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 2008; 150 Seiten, SFr. 29.-, 14.90 Euro, ISBN 978-3-7795-0176-3