Kirchen reagieren auf 60 Jahre Konflikt in Israel und Palästina mit internationaler Aktionswoche für den Frieden
Eine gemeinsame Botschaft und ein gemeinsames Gebet für Frieden in Palästina und Israel liegen in etwa 100 Ländern bereit. Zwei internationale ökumenische Organisationen sowie Kirchen in 17 Ländern planen Information und Fürspracheaktivitäten. Diese und andere Vorhaben und Veranstaltungen während der internationalen Aktionswoche, zu der der ÖRK vom 4.-10. Juni 2008 eingeladen hat, sollen daran erinnern, dass Palästina in diesem Jahr 60 Jahre geteilt und seit 41 Jahren besetzt ist.
"Kirchen auf fünf Kontinenten wollen gemeinsam ihre Besorgnis darüber zum Ausdruck bringen, dass es seit 60 Jahren keinen Frieden mehr im Nahen Osten gibt", sagte ÖRK-Generalsekretär Pfarrer Dr. Samuel Kobia, als er die Aktionswoche ankündigte. "Es ist ermutigend zu sehen, dass sich die Kirchen so zahlreich öffentlich für den Frieden einsetzen. In der Botschaft für die Aktionswoche heißt es‚ Es ist Zeit für einen gerechten Frieden für Palästina und Israel".
Ereignisse im Rahmen der vom ÖRK initiierten Internationalen Aktionswoche für Frieden in Palästina und Israel 2008 sind zum Beispiel: Gespräche zwischen Kirchen und ihren Regierungen; Menschen bilden in Bethlehem eine Uhr, die die 60 Jahre "schlägt"; ein multireligiöser Friedensgottesdienst mit arabischer und jüdischer Musik in Oslo; philippinische Kinder, selbst Opfer von Gewalt, schreiben Briefe an Gleichaltrige in Palästina; eine britische Großstadtgemeinde baut einen Teil der Trennmauer in Originalgröße nach; Gemeinden in Sri Lanka beschäftigen sich mit dem Konflikt; und in den Niederlanden gibt es Konzerte eines palästinensisch-niederländischen Orchesters und Dokumentarfilme, die israelische Standpunkte widerspiegeln.
Das gemeinsame Gebet für die Woche, das die Oberhäupter der Kirchen in Jerusalem herausgegeben haben, bittet Gott: "Sende uns politische Verantwortliche, die bereit sind, ihr Leben in den Dienst eines gerechten Friedens für ihre Völker zu stellen."
Die Botschaft der Aktionswoche ruft dazu auf, den beiden Konfliktparteien gleiche Rechte einzuräumen und Diskriminierung, Segregation und Einschränkung der Freizügigkeit zu beenden. "Es ist an der Zeit, das menschliche Leben zu achten in dem Land, das heilig genannt wird", heißt es in der Botschaft. "Es ist Zeit, mit der Doppelmoral aufzuräumen… es ist an der Zeit, dass Heilung in den verwundeten Seelen beginnt." Die Botschaft wurde von Beteiligten an der Aktionswoche ausgearbeitet.
Das Interesse an dieser ÖRK-Initiative ist in den drei Jahren ihres Bestehens ständig gewachsen. In diesem Jahr beteiligen sich erstmals Kirchen in Deutschland, Irland, Sri Lanka und Ungarn sowie World Vision International. Eine Missionsgesellschaft in Deutschland hat sich ebenfalls angeschlossen und 23 Partnerkirchen in zehn Ländern eingeladen, es ihr gleich zu tun. Wie in jedem Jahr hat Pax Christi International mitgeholfen, die Woche zu planen, und hat ihre 100 Mitgliedsorganisationen in aller Welt zur Teilnahme aufgerufen. Zu den vorgeschlagenen Aktivitäten gehören Gebete, Informationsarbeit, politische Fürsprache und öffentliche Bewusstseinsbildung auf der Grundlage langjähriger ökumenischer Grundsätze, die Frieden mit Gerechtigkeit fördern.
Quelle: www.oikoumene.org