Basel, 10.08.2008, akte/ Im Juli reisten die Führer der Pazifikinseln Kiribati und Tuvalu nach Neuseeland mit der Bitte, ihre Klimaflüchtlinge aufzunehmen. Es ist unglaublich aber wahr: Die Welt hat dem Klimawandel so lange untätig zugesehen, dass jetzt Regierungschefs für ihre Völker um Asyl bitten müssen.
Die Tourismusindustrie hat einen erheblichen Anteil an der Klimaerwärmung zu verantworten. Doch die Ferien-all-inklusive-Angebote auf die Pazifikinseln werden unbeeindruckt von der Katastrophe weiter offeriert. Fraglich, ob diese Reisen zur Entwicklung der Pazifikstaaten beitragen, und ob das so generierte Einkommen den Klimaflüchtlingen hilft.
Zur Unterstützung der Pazifikvölker, die am meisten vom Klimawandel betroffen und am wenigsten dafür verantwortlich sind, hat die Umweltschutzorganisation Friends of the Earth Australien einen offenen Brief an die Regierungen von Australien und Neuseeland formuliert, den auch der arbeitskreis tourismus & entwicklung mitunterzeichnet hat. Darin fordert sie konkrete und dringliche Massnahmen. Ein guter Ort, wo diese beschlossen werden könnten, wäre das 39. Pazifikinselforum vom 19.-21. August in Suva, Fidschi.   
Quelle: ECOT Tourismscan, 04.08.2008; Friends of the Earth Australia; Pacific Islands Report, 21.07.2008;
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