Der internationale Tourismus auf der zweitgrössten thailändischen Insel Koh Chang nimmt konkrete Formen an. Auch Schweizer Reiseveranstalter bieten mittlerweile Ferien auf Koh Chang an. Mit Schlagworten wie „Robinson Crusoes Paradies“ oder „tropisches Paradies für Entdecker“ versuchen sie Reisende zu ködern. Kritiker warnen schon jetzt vor der Zerstörung des „Paradieses“ durch den Tourismus.
Die touristische Entwicklung auf Koh Chang gab in den letzten Monaten Anlass zu heftigen Diskussionen (vgl. akte-Kurznachrichten 2/2003). Während zum Beispiel Thailands Premierminister Thaksin Shinawatra die Weltklasse-Touristendestination Koh Chang propagierte, fürchteten Wissenschaftler um die reiche biologische Vielfalt der Insel. 85 Prozent der Fläche steht unter Naturschutz. Trotzdem bemerkten Forstbeamte bereits im Mai diesen Jahres, dass rund 2,72 ??? Quadratkilometer Wald- und Küstenfläche illegal für Tourismuszwecke missbraucht worden waren. Viele Bäume des Regenwaldes seien bereits gefällt worden, räumt Plodprasop Suraswadi, Sekretär des Ministeriums für natürliche Ressourcen und Entwicklung, ein. Seit dem vergangenen Jahr hat sich die Zahl der Touristenorte auf Koh Chang von 28 auf 84 verdreifacht. Viele der 25’000 Einwohner wandelten ihre Kokonuss- oder Kautschukfarm in Ferienanlagen um oder gaben die Fischerei zugunsten des Tourismus auf.
Es gibt erst vier Resorts auf Koh Chang, die Fünf-Sterne-Niveau erreichen; internationale Ketten haben sich noch zurückhaltend gezeigt. Gemäss der Fachzeitschrift Schweizer Touristik dürfte es jedoch lediglich eine Frage der Zeit sein, bis auch sie sich auf Koh Chang engagieren. /na

Quellen: Schweizer Touristik 19/2003; Reiseblick 4/2003; New Frontiers (http://twnside.org.sg) 2003, Nr. 2 u. 3