Kritik an bilateralen Freihandelsverträgen: Industrieländer profitieren ungleich mehr
Basel, 6.12.2007, akte/ Die EFTA-Länder Schweiz, Liechtenstein, Norwegen und Island streben bilaterale Freihandelabkommen mit ausgewählten Entwicklungsländern wie Peru, Kolumbien und Thailand an. Am EFTA-Ministertreffen in Genf vom 3. Dezember bekräftigten die Handelsminister ihren Wunsch, auch mit Indien und Indonesien Verhandlungen zu beginnen. Während am Ministertreffen in Genf über künftige Abkommen diskutiert wurde, trafen sich VertreterInnen des World Trade Institute, des Staatssekretariats für Wirtschaft (seco), der Erklärung von Bern und von AllianceSud zu einer Diskussionsrunde in Bern. Dass dieser Austausch überhaupt in Gang komme, begrüsste Marianne Hochuli der Erklärung von Bern in einer ersten Stellungnahme gegenüber dem arbeitskreis tourismus & entwicklung. Bislang werde über die Köpfe der Zivilgesellschaft hinweg verhandelt – und deren Interessen würden übergangen. Sie verwies auf neue Studien, die zeigen, dass Industrieländer von solchen Freihandelsverträgen ungleich mehr profitieren würden als die Entwicklungsländer. Solche Forschungsergebnisse gelte es zu vertiefen, bevor weitere Freihandelverträge abgeschlossen würden. Sie unterstützt daher die neue Forderung europäischer NGOs nach einem Moratorium auf weitere Freihandelsabkommen, bis Untersuchungsergebnisse über deren Folgen für die Bevölkerung in Entwicklungsländern vorliegen.
Quellen: www.evb.ch; eigene Recherchen