Basel, 30.07.2008, akte/ Tourismus macht arme Länder reicher und die ganze Welt glücklicher und friedlicher? Der bekannte Kolumnist des britischen „The Guardian“ wollte es genauer wissen. Er machte sich auf, hinter die Kulissen zu schauen: Clubbing in Ibizia, Tallinn im Trend, Kreuzfahrt in der Karibik, Backpackers im Nach-Tsunami-Thailand, gigantischer Bauboom für Tourismus in Dubai, Skifahren in den Alpen – seine Recherchen bei den Leuten, die vom boomenden Tourismus profitieren sollten, gehen unter die Haut. Sie berichten vom Ausverkauf der Kulturen, Umweltzerstörung, enttäuschten Hoffnungen und gravierender Ausbeutung im Zuge des Tourismus. Hickman sammelt und bereitet einfach lesbar und publikumswirksam auf, was ansonsten immer untergeht – nämlich Stimmen aus den Destinationen. Diese Zeugenaussagen aus erster Hand müssten tagtäglich zuvorderst auf den Schreibtischen der Entwicklungsstrategen und -propheten aus Regierungen, internationalen Organisationen, der Tourismuswirtschaft und Entwicklungswerken landen.

Leo Hickman: Und tschüss: Was wir anrichten, wenn’s uns in die Ferne zieht.
Pendo Verlag, München und Zürich 2008, 419 Seiten, SFr. 35.90; Euro 19.90, ISBN 978-3-86612-162-1