Die beiden, die in Brasilien Hochzeit feierten, betreiben beruflich Umweltforschung. Sie wissen also, was sie tun und was es für das Klima bedeutet, wenn ein Teil der Hochzeitsgäste per Flugzeug aus der Schweiz anreist. Auch die Gäste verhalten sich im Alltag vorbildlich umweltbewusst, doch ein richtig schlechtes Gewissen wegen der 6,3 Tonnen CO2, die mit der Flugreise in die Atmosphäre gelangen, hat keiner. Oder doch? Ein Hochzeitsgast berichtet.

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«Es gibt vieles, was man tun kann»

Verantwortung zu übernehmen und weniger Ressourcen zu  verbrauchen, sei gar nicht so schwer, sagt Nina Sahdeva, Expertin für Nachhaltigkeit im Tourismus. Das Surprise-Interview mit fairunterwegs.org

Ist das Fliegen wirklich so schädlich?

Es gibt natürlich noch andere Dinge, die das Klima stark belasten, wie Fleisch zu essen beispielsweise. Aber um unsere Flugreisen kompensieren zu können, müsste man schon sehr lange vegetarisch leben. Statistisch gesehen fliegt jede Schweizerin und jeder Schweizer knapp 9’000 Kilometer im Jahr. Das macht bei einer durchschnittlichen Airline einen Treibhausgas-Ausstoss von rund 2.9 Tonnen aus. Dazu kommt unser Alltag, der uns nochmal rund 5,8 Tonnen Emissionen pro Kopf und Jahr kostet. Das klimaverträgliche Jahresbudget eines Menschen liegt aber bei nur 2,3 Tonnen.

Sind wir also alle Umweltverbrecher?

Wir sind als Gesellschaft an einem Punkt, wo wir uns einen Alltag geschaffen haben, der nicht nachhaltig ist. Aber es gibt vieles, was man tun kann. Beim Reisen sollte man beispielsweise nur das buchen, was man auch wirklich will, und nicht einfach irgendein Angebot, das man im Internet gefunden hat. Und wenn man sowieso nur entspannen will, dafür nicht nach Thailand reisen, sondern vielleicht an einen Ort, der per Zug erreichbar ist. Als kostbare Ausnahme kann man sich so über einen längeren Zeitraum gerechnet auch mal eine Fernreise gönnen. Ein guter Ansatz ist zu überlegen: Wie bekomme ich dieselbe oder mehr Lebensqualität, ohne viel Ressourcen zu brauchen?

Also liegt die Verantwortung bei jedem und jeder Einzelnen?

Nicht nur. So wie der einzelne Flugreisende seine Reisen kompensieren sollte, muss auch die Flugbranche endlich Klimaabgaben zahlen, anstatt sich mit Flughäfen subventionieren zu lassen. Andere Industriebranchen sind bereits an die Einhaltung von Obergrenzen gebunden und müssen alles, was sie darüber hinaus verursachen, über den Kauf von Emissionszertifikaten bezahlen. Hier muss sich was bewegen, auch politisch. (win)

«Es gibt vieles, was man tun kann»

Verantwortung zu übernehmen und weniger Ressourcen zu  verbrauchen, sei gar nicht so schwer, sagt Nina Sahdeva, Expertin für Nachhaltigkeit im Tourismus. Das Surprise-Interview mit fairunterwegs.org

Ist das Fliegen wirklich so schädlich?

Es gibt natürlich noch andere Dinge, die das Klima stark belasten, wie Fleisch zu essen beispielsweise. Aber um unsere Flugreisen kompensieren zu können, müsste man schon sehr lange vegetarisch leben. Statistisch gesehen fliegt jede Schweizerin und jeder Schweizer knapp 9’000 Kilometer im Jahr. Das macht bei einer durchschnittlichen Airline einen Treibhausgas-Ausstoss von rund 2.9 Tonnen aus. Dazu kommt unser Alltag, der uns nochmal rund 5,8 Tonnen Emissionen pro Kopf und Jahr kostet. Das klimaverträgliche Jahresbudget eines Menschen liegt aber bei nur 2,3 Tonnen.

Sind wir also alle Umweltverbrecher?

Wir sind als Gesellschaft an einem Punkt, wo wir uns einen Alltag geschaffen haben, der nicht nachhaltig ist. Aber es gibt vieles, was man tun kann. Beim Reisen sollte man beispielsweise nur das buchen, was man auch wirklich will, und nicht einfach irgendein Angebot, das man im Internet gefunden hat. Und wenn man sowieso nur entspannen will, dafür nicht nach Thailand reisen, sondern vielleicht an einen Ort, der per Zug erreichbar ist. Als kostbare Ausnahme kann man sich so über einen längeren Zeitraum gerechnet auch mal eine Fernreise gönnen. Ein guter Ansatz ist zu überlegen: Wie bekomme ich dieselbe oder mehr Lebensqualität, ohne viel Ressourcen zu brauchen?

Also liegt die Verantwortung bei jedem und jeder Einzelnen?

Nicht nur. So wie der einzelne Flugreisende seine Reisen kompensieren sollte, muss auch die Flugbranche endlich Klimaabgaben zahlen, anstatt sich mit Flughäfen subventionieren zu lassen. Andere Industriebranchen sind bereits an die Einhaltung von Obergrenzen gebunden und müssen alles, was sie darüber hinaus verursachen, über den Kauf von Emissionszertifikaten bezahlen. Hier muss sich was bewegen, auch politisch. (win)