Spielfilm von Hirokazu Kore-eda, Japan 2013

Sind Sie Vater? Oder Mutter? Stellen Sie sich vor, man würde Ihnen mitteilen, Ihr sechsjähriger Sohn sei nicht Ihr eigenes Kind, weil es damals nach der Geburt im Spital zu einer Vertauschung kam, die erst jetzt eingestanden wurde. Möchten Sie nun "Ihr" Kind behalten, oder möchten Sie das Kind, mit dem sie die ersten sechs intensiven Jahre verbracht haben, gegen Ihr leibliches Kind eintauschen? Die Ausgangslage zu Hirokazu Kore-edas neuem Spielfilm hat es in sich und regt uns alle schon zu Gedanken an. Für Ryota, einen erfolgreichen und gut situierten Architekten, kommt die Nachricht, dass ein Sohn Keita eigentlich nicht sein Sohn ist, aus heiterem Himmel. Der Sechsjährige ist das einzige Kind, der Mittelpunkt einer beschäftigten Familie, wohl behütet und umsorgt. Die Nachricht von der Verwechslung will verarbeitet sein, und die Begegnung mit dem wirklichen Sohn, der bei einer anderen Familie aufwächst, macht die Sache nicht einfacher.
Hirokazu Kore-eda ist ein Meister im Betrachten von familiären Situationen und einer, der es wie wenige versteht, mit Kindern zu arbeiten und von Momenten der Kindheit zu erzählen. Am Festival von Cannes begeisterte "Like Father, Like Son" Publikum und Medien gleichermassen; der Film wurde von Steven Spielbergs Jury am Ende mit dem Prix du Jury geehrt und hat inzwischen von San Sebastian bis Vancouver Publikumspreise gewonnen – eine universell gültige Geschichte.
Spielfilm, 120 Minuten, Japanisch mit deutschen und französischen Untertiteln.