Max Havelaar Woche «Ich koche fair»: Rezept mit Hintergrund aus Thailand
Im Zuge der Industrialisierung Thailands wurde der Isaan, das trockene Hochplateau im Nordosten des Landes, wirtschaftlich erschlossen. Die Urwälder verschwanden und mit ihnen die traditionelle Landwirtschaft – der Wanderfeldbau. Statt dessen folgte die intensive Nutzung der kargen Böden. Mit schwerwiegenden Folgen für Mensch und Natur: die Böden wurden durch die permanente Übernutzung erschöpft, die Menschen verschuldeten sich, um immer mehr Düngemittel anzukaufen. Gleichzeitig gingen die Erträge zurück, die Selbstversorgung war nicht mehr gegeben. Die Bauern und Bäuerinnen gerieten immer mehr in die Abhängigkeit von GeldgeberInnen und HändlerInnen. Viele mussten ihr Land aufgeben und emigrierten in die Städte. Um gemeinsam gegen die Probleme der Kleinbauern und –bäuerinnen dieser Region anzukämpfen, haben sich bereits in den 80er Jahren ProduzentInnengruppen und lokale Nicht-Regierungs-Organisationen (NGOs) zum Thai Reis Projekt zusammengeschlossen.
Frau Boonjira Tanruang , 41 Jahre, verheiratet, ist seit Oktober 2000 bei der thailändischen Fairtrade-Kooperative Green Net beschäftigt. Zunächst war Boonjira für die internationalen Konferenzen zuständig, danach Exportkoordinatorin und seit 2002 General Managerin bei Green Net und damit voll verantwortlich für alle Exportgeschäfte. Die Green Net Cooperative setzt sich seit mehr als 10 Jahren erfolgreich für Fairen Handel mit Reis ein. Hauptziel der Organisation ist die Förderung einer sozial- und umweltverträglichen Landwirtschaft. Die Organisation unterstützt Kleinbauerngruppen aus dem Nordosten Thailands, die bereits mit Beginn der 80er Jahre ohne Einsatz von Chemikalien verschiedene eigenhändig weitergezüchtete, standortgerechte Reissorten anbauen. Green Net gelang der Aufbau eines nationalen Verteilungsnetzes für Bio-Produkte, das faire Kriterien berücksichtigt und gab den Anstoss zur Gründung einer nationalen Bio-Zertifizierungs-Organisation, die mittlerweile von der IFOAM (Internationale Vereinigung der organischen Landbaubewegungen) anerkannt wurde.
Heute exportiert Green Net rund 200 Tonnen Hom Mali Duftreis (Jasminreis) an Fair Trade Organisationen in Europa. Darüber hinaus ist die Organisation massgeblich an den Protesten der ErzeugerInnen gegen die "Inbesitznahme" ihres wertvollen Duftreises durch US-amerikanische Firmen beteiligt und nimmt in Thailand und ganz Südostasien an Kampagnen gegen Gentechnik und die Patentierung von Lebewesen teil.
Rezept aus Thailand: Gebratener Reis mit Ananas
Zutaten für zwei Personen:
2 Tassen gedämpfter Jasminreis*
½ Tasse Kochschinken, in Würfel geschnitten
2 Esslöffel verschiedenfarbige Peperoni, in Würfel geschnitten
¼ Tasse Ananas*, in Würfel geschnitten
2 Esslöffel Korinthen
1 Tasse geröstete Cashewnüsse*
1 Esslöffel Zwiebeln, in Würfel geschnitten
3 Esslöffel pflanzliches Öl
2 Esslöffel helle Sojasauce
1 Teelöffel gemahlener Pfeffer*
Zum Dekorieren: Korianderblätter und rote Chilischoten, in feine Streifen geschnitten
1 Ananas, halbiert, Fruchtfleisch entfernt
*mit Max Havelaar-Label. Die Links führen zu den Informationen über die Produkte und die Produzenten. Fairtrade Reissorten aus Thailand sind z.B. der Thai Parboiled Langkornreis oder der Hom Mali (auch Jasminreis oder Parfumreis genannt).
Zubereitung:
Öl im Wok erhitzen, Zwiebeln und Cashewnüsse beigeben und leicht anrösten.
Schinken, Peperoni und Ananaswürfel beigeben, gut mischen und 1 Minute mitbraten.
Den gedämpften Reis, Sojasauce und Korinthen beigeben. Sorgfältig mischen und kurz mitbraten.
Mit Pfeffer abschmecken und mit einem Löffel in die Ananashälften geben. Die gefüllten Ananashälften 5 Minuten backen und sofort aus dem Ofen nehmen.
Mit den Koriander- und Chilistreifen bestreuen und servieren.
Hinweis:
Damit die Korinthen nicht anbrennen oder aufplatzen, die gefüllten Ananashälften nur bei geringer Hitze backen. Achten Sie darauf, dass die Korinthen nicht oben auf dem Reis liegen.