Mehr Gleichberechtigung und mehr Fairness – auch im Tourismus
Basel, 09.03.2012, akte/ Shiluvari Lakeside Lodge, gegründet 1994, war eines der ersten Unternehmen, die 2003 mit dem weltweit ersten Fair Trade-Siegel für Angebote im Tourismus ausgezeichnet wurden. Die kleine Lodge beherbergt bis zu 32 Gäste ungefähr auf Dreisternniveau. Die Lodge liegt ganz im Nordosten von Südafrika in Limpopo, einer der ärmsten Provinzen Südafrikas, mit einer Arbeitslosenquote von gegen dreissig Prozent.
Die Frauen halten in der Shiluvari Lakeside Lodge die Stellung: Managerin ist Betty Hlungwani. Die frühere Tankstellengehilfin wurde 1996 als Zimmermädchen angestellt. Das Ehepaar Girardin, Eigentümer der Lodge, gab ihr die Chance, sich stetig weiterzubilden. Seit 2003 führt sie die Lodge, und von Jahr zu Jahr wird ihr mehr Verantwortung übertragen. Das Tagesgeschäft wird von ihr organisiert. Und seit sie 2007 einen Kurs zu HIV/AIDS besucht hat, gibt sie ihr Wissen an ihre Kolleginnen weiter und arbeitet mit einer lokalen Klinik zusammen, um die Gesundheitssituation der Bevölkerung in der Umgebung zu verbessern.
Poppie Ramashia – Chef de Cuisine
Auf dem Menuplan der Shiluvari Lakeside Lodge steht als Entrée zum Beispiel eine Avocado-Süsskartoffelsuppe, als Hauptgang ein Filet mit geröstetem Knoblauch auf Kartoffelstock, zum Dessert eine leichte Zitronen-Meringue-Torte. Die mehrfach prämierte Küche trägt die Handschrift von Poppie Ramashia und bringt die Gäste zum Schwelgen. Auch sie begann 1996 als Zimmermädchen bei Shiluvari. Nach zwei Jahren wechselte sie in die Küche, wo sie angelernt wurde. Inzwischen leitet sie das mehrfach prämierte "Wood Owl Country Restaurant" der Shiluvari Lakeside Lodge, unterrichtet die anderen Mitarbeitenden und hilft ihnen, im Betrieb aufzusteigen.
Die Beispiele zeigen: Die Stärkung von Frauen nützt der ganzen Gemeinschaft. Über 60 Prozent der Angestellten im Tourismus sind Frauen. Sie leiden oft unter ausbeuterischen Bedingungen. Die Arbeit in einem Fair Trade-Betrieb garantiert ihnen ein Mindesteinkommen mit Wegzulagen und Zulagen für Wochenendeinsätze.
"Die Stimmung hier ist gelöst und angenehm – so eine Stimmung ist nur möglich, wo die Mitarbeitenden ermutigt und wirklich zufrieden sind", schreibt Julienne Du Toit, die diesen Januar in der Lodge übernachtete.
