Menschenrechte, Arbeitsrechte und Tourismus in Burma: Hotelkonzern Accor steigt aus
Die transnationale Hotelkette mit Sitz in Frankreich, Accor, hat am 30. Oktober 2002 das internationale Gewerkschaftssekretariat IUF in Genf benachrichtigt, dass sie sich aus Burma zurückziehen wird. Accor betreibt zur Zeit zwei Hotels in Burma, nämlich das Novotel Mandalay und das Sofitel Plaza Yangoon. Der Entscheid folgt einer Reihe von Aufrufen von Menschenrechtsorganisationen und Gewerkschaftsverbänden an Accor sowie andere wichtige Hotel- und Tourismuskonzerne, in der Schweiz namentlich auch an Kuoni, sich den Appellen der demokratischen Kräfte Burmas gemäss aus dem Lande zurückzuziehen, bis dort demokratische Verhältnisse herrschen. In seiner Begründung gab der CEO der Hotelkette, Jean Marc Espalioux, denn auch zu, dass der Druck aus NGO-Kreisen letztlich zum Entscheid geführt hat. Vor rund einem Jahr hatte sich bereits der renommierte Hotelkonzern Marriott aus Burma zurückgezogen. Zudem hat Accor als einzige Hotelgruppe der Welt seit 1995 gegenüber dem internationalen Gewerkschaftssekretariat IUF die Verpflichtung eingegangen, die Gewerkschaftsrechte in ihren Betrieben rund um den Globus zu respektieren. Diese sind unter den aktuellen Bedingungen in Burma keineswegs gewährleistet. Imageschaden erwuchs dem auf Sozialverantwortlichkeit bedachten Hotelkonzern bereits, als im vergangenen Jahr bekannt wurde, dass Accor in Frankreich Zulieferbetriebe für die Reinigung beauftragt, die ihr Personal zu lausigen Bedingungen und Löhnen weit unter den gewerkschaftlichen Mindesttarifen beschäftigten. Accor will nun im Rahmen ihres Engagements gegenüber IUF klare Richtlinien bezüglich sozialen Standards, Menschenrechten sowie Arbeitsrechten ausarbeiten. /plus
Quellen: Birmanie Net Hebdo – La lettre d’information hebdomadaire d’Info Birmanie, Burma library www.burmalibrary.org; akte-Recherchen bei IUF/IUL, www.iuf.org