
Menschenrechte im Tourismus: Geschäftsbezogene Auswirkungen in Destinationen systematisch erfassen
"Werden die Mitarbeiter von Hotels und Lieferanten fair bezahlt? Haben Fischer trotz eines neuen Hotelgebäudes Zugang zu Stränden? Hat die lokale Bevölkerung Zugang zum Recht auf Wasser?"
Diesen und weiteren Fragen in Bezug auf ihre Geschäftstätigkeit müssen sich Reiseveranstalter und Tourismusunternehmen heute vermehrt stellen.
Die Analyse potenzieller Menschenrechtsrisiken und -folgen entlang der touristischen Lieferkette ist grundlegend für die Einhaltung der menschenrechlichen Sorgfaltspflicht gemäß der UN Leitprinizipien für Wirtschaft und Menschenrechte.
Unterstützung bei der Analyse menschenrechtlicher Risiken in der Lieferkette
Der Roundtable Human Rights in Tourism unterstützt Reiseveranstalter dabei, ihre Lieferkette in Bezug auf menschenrechtliche Risiken und Auswirkungen zu analysieren, und individuelle Maßnahmen zu entwickeln, um diese einzudämmen.
Das frei verfügbare "Get Started" Online-Tool gibt – vor allem kleinen und mittelgroßen Reiseveranstaltern – einen klaren Überblick zu menschenrechtlichen Risiken entlang der touristischen Wertschöpfungskette. Mit zahlreichen realen Fallbeispielen sowie Verlinkungen auf bewährte Vorlagen und Ressourcen gibt es eine pragmatische Anleitung zur Definition vorrangiger Risiken und geeigneter Maßnahmen.
Online-Tool zur Erfassung menschenrechtlicher Wirkungen in Destinationen
Sein "Get Started"- Tool hat der Roundtable Human Rights in Tourism nun mit einer Schritt-für-Schritt Anleitung zur Vorbereitung und Durchführung einer menschenrechtlichen Folgenabschätzung (Human Rights Impact Assessment – HRIA) in einer Destination erweitert. Das HRIA-Tool ist ebenfalls frei vergügbar und geht einen Schritt weiter als die Risikoanalyse: Ein HRIA vermittelt ein genaueres Verständnis des menschenrechtlichen Kontexts der Geschäftstätigkeiten und -beziehungen in einer Destination. Potenzielle und tatsächliche Wirkungen der unternehmerischen Tätigkeit oder der lokalen Geschäftspartner entlang der Wertschöpfungskette werden identifiziert.
- Das Tool folgt den 5 Phasen einer international anerkannten HRIA-Methodik. Es hilft bei der Priorisierung eines Landes zur Durchführung des HRIA und liefert eine konkrete und übersichtliche Anleitung zur systematischen Planung und Durchführung eines Vor-Ort-Assessments, bei dem verschiedene lokale Stakeholder und Akteure aktiv befragt und einbezogen werden.
- Zahlreiche Vorlagen, Fragebögen und Downloads erleichtern die Anwendung. Ein Login-Bereich hilft Reiseveranstaltern, ganz konkret ihre relevanten geschäftsbezogenen Daten auszuwerten und ihre individuelle Folgenabschätzung vorzubereiten.
- Das Tool unterstützt auch dabei, geeignete Folgemaßnahmen zur Minderung der erfassten negativen Auswirkungen auf die Menschenrechte zu definieren und gibt Anregungen, wie man einen Aktionsplan mit relevanten Maßnahmen planen und unter Einbezug der lokalen Akteure und Rechteinhaber umsetzen kann.