Menschenrechte im Tourismus: Herausforderungen erkennen und meistern
2011 haben die Vereinten Nationen die Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte verabschiedet. Seitdem ist klar: Die Achtung der Menschenrechte ist keine passive Verantwortung, sondern erfordert von Unternehmen aktives Handeln, um die Risiken ihrer Geschäftstätigkeit zu analysieren und wirksam zu beseitigen. Die Menschenrechtssituation innerhalb einer Destination zu untersuchen, ist ein zentraler Ansatz und ein wichtiger, erster Schritt. Erste Pioniere im Tourismus suchen im Rahmen der sogenannten Human Rights Impact Assessments (HRIAs) den Dialog mit Geschäftspartnern, lokalen Nichtregierungsorganisationen und staatlichen Stellen vor Ort, um die Auswirkungen des Tourismus auf das Land und die Bevölkerung zu verstehen und Lösungen auf lokaler Ebene zu entwickeln.
Erfahrungsaustausch und Dialog wichtig
"Gerade weil es bisher erst wenige menschenrechtliche Wirkungsanalysen im Tourismus gibt, ist es umso wichtiger, sich über Erfahrungen auszutauschen und Erkenntnisse zu teilen", betont Antje Monshausen von Tourism Watch – Brot für die Welt und Vorstandsvorsitzende des Roundtable. Sibylle Baumgartner von Kuoni Group, einem Gründungsmitglied des Roundtable, ergänzt: "Schliesslich geht es nicht darum, das Rad jedes Mal neu zu erfinden, sondern bestmöglich aus den vorhandenen Analysen zu lernen und sie auf das eigene Geschäftsmodell anzuwenden, um angemessen auf Risiken zu reagieren."
Wirkungsanalysen als Basis für Einhaltung der Menschenrechte
Der Roundtable ist zuversichtlich, dass der Austausch zwischen Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Organisationen dazu beitragen wird, dass es in den kommenden Jahren weitere destinationsbezogene Wirkungsanalysen geben wird. Im Rahmen der Veranstaltung werden deswegen auch ganz konkrete Fragen aus der Praxis diskutiert. Die Vor-Ort-Analysen sind eine wichtige Grundlage für Unternehmen, die Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf die Menschenrechte zu erkennen und individuelle Anpassungsstrategien zu entwickeln. Nicht zuletzt können durch die Zusammenarbeit die Herausforderungen und Kosten für einzelne Unternehmen gesenkt werden.
Roundtable begrüsst neue Mitglieder
Um die Zusammenarbeit besser zu koordinieren und Synergien zu schaffen, ist der Branchendialog besonders wichtig. Auch deshalb freut sich der Roundtable über neue Mitglieder. Bei der Veranstaltung auf der ITB werden Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen ReiseVerbandes (DRV) und Gerben Hardeman vom niederländischen Reiseverband ANVR begrüsst. Norbert Fiebig bestätigt: "Als Verband haben wir eine Schlüsselfunktion, wenn es darum geht, den Dialog in der Branche voranzubringen und gemeinsame, zukunftsfähige Lösungen zu diskutieren." Mittlerweile sind neben dem forum anders reisen vier nationale Reiseverbände aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden Mitglied im Roundtable.
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