Die UN-Kommission für die Rechte des Kindes fordert die burmesische Regie-rung dringend auf, sofortige Massnahmen zum Schutz der Kinder zu treffen. Kinderarbeit, Kindersoldaten, Vergewaltigung und Kinderprostitution sind laut dem jüngsten Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch Asia in Burma weit verbreitet, besonders in den Gebieten der ethnischen Minderheiten. Allein 1996 seien über 200’000 Kinder und Erwachsene aus diesen Regionen zwangsumgesiedelt worden. Minderjährige werden von der Armee zwangsre-krutiert für Trägerdienste und als Soldaten; Kinder erhalten zum Teil jahrelange Gefängnisstrafen wegen "politscher Aktivitäten". Bereits 1991 hat Burma die UN-Kinderrechtskonvention ratifiziert und 1993 ein Kinderschutzgesetz erlassen, das aber weder Vergewaltigung noch Folter an Kindern unter Strafe stellt, noch Kinderprostitution oder -pornografie ahndet. Über 50’000 Kinder und junge Frauen aus Burma sollen allein im thailändischen Sexgewerbe ausgebeutet werden. Die Ratifizierung der Kinderrechtskonvention ist im Lichte dieser gravierenden Tatsachen als reine Alibiübung zu erachten, die das Ansehen der Generäle im Ausland aufpolieren soll, folgert der Kinderrechtsrapport.

New Frontiers February 1997; The Irrawaddy 31.1.97; Die Presse 20.1.97; The Nation 17.1.97/cp