Rund zweieinhalb Millionen Menschen werden jedes Jahr Opfer von Menschenhändlern, 80 Prozent davon sind Frauen und Mädchen. Schätzungsweise 3000 Opfer von Frauenhandel gelangen alljährlich in das Zielland Schweiz.

Der Handel mit Menschen ist eine moderne Form der Sklaverei – und ein profitables Geschäft. Der Gewinn daraus wird jährlich auf rund 35 Milliarden US-Dollar geschätzt. Damit zählt Menschenhandel neben Drogen- und Waffenhandel zu den lukrativsten kriminellen Geschäften weltweit.
Zur «Euro 2008» ist eine Sensibilisierungskampagne gegen diese moderne Form der Sklaverei lanciert worden. 25 schweizerische Nichtregierungsorganisationen, zum Beispiel «amnesty international» haben die Kampagne «Euro 08 gegen Frauenhandel» lanciert. Ziel ist es, die Öffentlichkeit über Frauenhandel im Sexgewerbe aufzuklären und den Opfer- und Zeuginnenschutz zu verbessern. Die Schweiz ist ein wichtiges Zielland von Frauen. Viele männliche Fussballfans sind auch Freier – sie sollen Bescheid wissen über die unwürdigen Lebenssituationen betroffener Frauen. In einer Petition werden Bundesrat und eidgenössische Räte aufgefordert, den Opfern einen Rechtsanspruch auf eine Aufenthaltsbewilligung einzuräumen, und das unabhängig von ihrer Aussagebereitschaft. Für Aufruhr gesorgt hat der für die Kampagne geschaffene Spot. In düsteren, drastischen Bildern werden Frauen gezeigt, die wie Vieh in einer Markthalle feilgeboten werden und anschliessend auf dem Strich landen. Während die Austragungsorte Zürich und Bern keine Einwände gegen die Ausstrahlung des einminütigen Sports auf Grossleinwänden vorbrachten, lehnte Genf dies ab. Basel will ihn erst am späteren Abend ausstrahlen, da er für die Kinder nicht geeignet sei.

3sat, Freitag 27. Juni 2008, 19.20 Uhr.