Zwischen Ende August und Anfang September fegten gleich 3 Hurrikane über Kuba. Da die Regierung über eine Million Personen aus den am meisten gefährdeten Gebieten evakuiert hatte, waren lediglich sieben Opfer zu beklagen, anders als in Haiti, wo mindestens 600 Personen ums Leben kamen. Doch die Stürme zerstörten in Kuba Landwirtschaft und Infrastrukturen im Wert von je nach Schätzung sechs bis zehn Milliarden Dollar.

Hurrikan „Gustav“ suchte am 26. August vor allem den Westen von Kuba heim (Piñar del Río, Isla de la Juventud). Windspitzen bis zu 340 Kilometer pro Stunde legten Häuser flach, liessen Fahrzeuge durch die Luft wirbeln, Strommasten einknicken und landwirtschaftliche Anbaugebiete zur Einöden werden. Hurrikan „Hanna“ setzte mit haushohen Wellen, die küstennahen Gebiete unter Wasser. Hurrikan „Ike“ durchquerte am 10. September das ganze Staatsgebiet von Ost nach West und traf damit einige Gegenden zum zweiten Mal. Am meisten in Mitleidenschaft gezogen wurden die östlichen und zentralen Provinzen.

Für die Organisationen des Wiederaufbaus hat die Regierung Raul Castro Schwerpunkte gesetzt: Als erstes geht es um die Bereitstellung von Nahrung und sauberem Wasser, als zweites darum, dass alle Familien, deren Wohnstätten von Stürmen und Regen dem Erdboden gleichgemacht wurden, schnell ein Dach über dem Kopf und Elektrizität haben (was bis auf einige kleinere Regionen erstaunlich schnell geschehen ist). Was an landwirtschaftlichen Produkten niedergewalzt, ertränkt oder von den Bäumen und Sträuchern heruntergerissen wurde (675 000 Hektar Zuckerrohr, 135 Tonnen Zitrusfrüchte, fast alle Bananenplantagen) musste soweit wie möglich gerettet und sofort auf die Märkte gebracht werden. Trotz aller rigorosen Präventivmaßnahmen kamen hunderttausende Nutztiere durch die Stürme ums Leben. Wo immer die Bedingungen gegeben sind, wird bereits gesät und gepflanzt. Aber ehe geerntet werden kann, vergehen mindestens sechs Monate.

Die Regierung bat die USA unmittelbar nach der schlimmsten Naturkatastrophe in der Geschichte Kubas, das seit 1962 bestehende Handelsembargo für sechs Monate aufzuheben, um die Einfuhr von Baumaterial zu ermöglichen. Doch während die EU bereit war, das Handelsembargo zu lockern, erlauben die Vereinigten Staaten lediglich Lebensmittelverkäufe gegen Sofortbezahlung. Die Einfuhr von Hilfsgütern durch Nichtregierungsorganisationen haben die USA auf den Wert von zehn Millionen Dollar begrenzt. Venezuela, Russland, China und Vietnam haben Hilfe zugesagt.
Für die Opfer der Hurrikane in Haiti sammeln in der Schweiz das Schweizerische Rote Kreuz (PC 30-4200-3, Vermerk Karibik/Haiti) und die Glückskette (PC 10-15000-6, Vermerk "Karibik").
Für den Wiederaufbau in Kuba sammelt in der Schweiz die Vereinigung Schweiz-Cuba (PC 40-24767-6 unter dem Vermerk „Hurrikan“)
Quellen: Vereinigung Schweiz-Cuba, www.cuba-si.ch; www.srk.ch; www.glueckskette.ch; www.derstandard.at vom 18.09.2008, Bild: Wikimedia Commons