Nachtzugsterben fördert den Flugverkehr
Anfang März 2015 startete umverkehR eine Kundenbefragung für die SBB, um mehr Fakten und Daten über die Nachfrage nach Nachtzugverbindungen zu sammeln. Bis Mitte April nahmen rund 5’000 Personen daran teil. Am 22. April nahm die SBB-Leitung (Toni Häne, Leiter Fernverkehr und Armin Weber, Leiter Internationaler Personenverkehr) die Ergebnisse der Befragung mit grossem Interesse zur Kenntnis. Die SBB-Leitung teilt grundsätzlich die Einschätzung, die Einstellung von Nachtzuglinien führe zu mehr Flugverkehr, die der Verein umverkehR, Urheber der Petition "Rettet den Nachtzug", aus der Umfrage gewonnen hat. Im Gespräch erklärte die SBB, der politische Wille zur Aufrechterhaltung der Nachtzugverbindungen müsse vor allem auf internationaler Ebene geschaffen werden. Die SBB-Leitung sicherte umverkehR zu, sie werde sich in den Verhandlungen mit ihren internationalen PartnerInnen für den Erhalt der Nachtzugverbindungen einsetzen. Die SBB und umverkehR werden den Dialog über die Zukunft des Nachtzugs weiterführen.
Die Umfrageergebnisse von umverkehR zeigen deutlich, dass Flugverbindungen die erste Ausweichoption sind, wenn Nachtzugverbindungen gestrichen werden. Dies ist auch beim umweltbewussten Kundensegment der Fall. Daneben zeigt sich, dass Nachtzüge punkten können, weil sie die Schweiz direkt mit europäischen Städten verbinden. Umsteigen, Passkontrolle, Sicherheitschecks: Kein Thema bei einer Reise mit dem Nachtzug. Barcelona und Rom gefolgt von Kopenhagen stehen ganz oben auf der Hitliste der Städte, die die Befragten mit dem Nachtzug erreichen wollen.