Neuer Urwaldpark für selbstbestimmte Entwicklung der Penan
Kuching, Sarawak, Malaysia. Die Penan nahmen die lange Reise aus dem Regenwald nach Kuching, der Hauptstadt Sarawaks auf sich, um der Öffentlichkeit ihren Penan Peace Park (Penan Friedenspark) vorzustellen. Der Penan Peace Park soll sowohl eine Regenwaldfläche von 1’630 km2, etwas grösser als der Kanton Luzern, erhalten, als auch wirtschaftliche Perspektiven für seine Bewohner eröffnen.
Der Grundstein für den Urwaldpark wurde bereits 2009 gelegt, als 18 Gemeinschaften der Penan sich entschieden, sich zusammenzuschliessen und etwas gegen die Bedrohung ihres Waldes durch Abholzung und Plantagen zu unternehmen: Sie riefen den Penan Peace Park aus. Seither haben sie nun an der Konkretisierung des Projektes gearbeitet.
Am letzten Dienstag, 22. Mai 2012 war es soweit. Stolz präsentierten sie ihre Vision: "Der Penan Peace Park ist ein Ort, wo Mensch und Natur in Harmonie leben können, wo die Lebensgrundlage für heutige und zukünftige Generationen gesichert ist und wo wirtschaftliche Entwicklung kulturell und ökologisch nachhaltig ist".
Zur Realisierung ihrer Vision haben die Penan 16 konkrete Projekte in den Bereichen kulturelles Erbe, Naturschutz und wirtschaftliche sowie institutionelle Entwicklung ausgearbeitet: 60 Prozent der Fläche des Parks sind nach wie vor mit Primärregenwald bedeckt. Dieser soll geschützt und verteidigt werden, aber auch der Sekundärwald soll sich erholen dürfen. Alternative Einkommensmöglichkeiten sollen durch nachhaltigen Tourismus und Produkte aus dem Wald eröffnet werden. Doch auch die Sprache und das traditionelle Wissen der Penan sollen aufgenommen und weitergegeben werden. Integraler Bestandteil des Projekts ist eine vorbildliche Charta, mit der sich die Penan verpflichten, die Rechte der Indigenen zu respektieren, das Land nachhaltig zu bewirtschaften und mit den Gemeinschaften gemeinsam darauf hinzuarbeiten, dass die Lebensbedingungen aller verbessert werden.
Die Penan schlagen der Regierung von Sarawak eine Partnerschaft bei der Verwirklichung ihrer Vision vor. Doch Abdul Taib Mahmud, der Regierungschef von Sarawak, scheint nicht am Projekt interessiert zu sein und seine Verantwortung gegenüber den marginalisierten Penan nicht wahrnehmen zu wollen. Kein einziger Regierungsvertreter war bei der Präsentation des Penan Peace Parks zugegen.
Für weitere Informationen: Bruno Manser Fonds, Socinstrasse 37, CH-4051 Basel, www.bmf.ch; www.penanpeacepark.org