Das Business & Human Rights Resource Centre befragte 17 Hotelgesellschaften, die 68 Hotelmarken mit mehr als 200 Immobilien in Dubai, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar vertreten, nach ihrem Ansatz zur Wahrung der Rechte von Wanderarbeitnehmern in diesen Ländern. Nur sieben der 17 Unternehmen antworteten: Four Seasons, Hilton, Hyatt, InterContinental Hotel Group, Marriott, Radisson und Whitbread.

Das Business & Human Rights Resource Centre hat die Antworten analysiert und mit öffentlich zugänglichen Menschenrechts- und Arbeitsrechtsrichtlinien aller 17 Unternehmen ergänzt und vergleicht sie mit Zeugnissen von Migranten, die im Hotelbereich in Katar und den VAE arbeiten. In ihrem Briefing-Papier mit den Befunden zeigt sich ein starker Kontrast zwischen den öffentlichen Verpflichtungen und Richtlinien der Hotelketten und deren Umsetzung vor Ort.

Die wichtigsten Ergebnisse

  • Rekrutierungsgebühren, eingeschränkte Freizügigkeit und fehlende Bezahlung von Überstunden sind die wichtigsten Missbräuche, die in Zeugenaussagen von GastarbeiterInnen aus der Region aufgedeckt wurden.
  • Die meisten der 17 befragten Hotelgesellschaften gaben keine Informationen preis.
  • WanderarbeiterInnen in den Golfhotels laufen Gefahr, durch die Lücken in den globalen Richtlinien und Praktiken der Unternehmen zu fallen.
  • Hotelgesellschaften versäumen es, Menschenrechtsstandards in ihren Geschäftsbeziehungen durchzusetzen.
  • Als einziges Unternehmen gab Hilton an, eine Due Diligence-Prüfung der Hotelimmobilienbesitzer durchzuführen, mit denen es in diesen Ländern zusammenarbeitet.
  • Immerhin zeigte sich ein Cluster von vier engagierten Unternehmen (Four Seasons, Hilton, Marriott und Radisson) am transparentesten bei der Offenlegung. Diese Unternehmen hatten auch schon erste bewährte Praktiken zur Durchsetzung ethischer Rekrutierung und zur Erleichterung der Arbeitnehmervertretung eingeführt.

Im Nachgang zur Veröffentlichung des Briefing-Papiers des Business & Human Right Resource Centers teilte Marriott mit, dass der Gebietsleiter des Unternehmens für den Nahen Osten und Afrika an einem Podium bei einer ILO/IHRB-Veranstaltung über ethische Rekrutierung im Jahr 2018 in Katar teilgenommen habe, wo er die Risiken für Wanderarbeitnehmer eingeräumt und den Due-Diligence-Prozess des Unternehmens beschrieben habe. Ausserdem beteiligten sich nach der Veröffentlichung Minor International und Kempinski Hotels an der Umfrage.