Vom 28. November bis zum 9. Dezember findet in Durban die 17. Uno-Klimakonferenz statt. Sie bietet die letzte Gelegenheit, das Kyoto-Protokoll für Industrieländer über 2012 hinaus verpflichtend zu verlängern. Einigen sich die Regierungen nicht auf eine zweite Verpflichtungsperiode von 2013 bis 2017, würde die Glaubwürdigkeit der Industrieländer und damit ein künftiges umfassendes Klima­abkommen in Frage gestellt. Denn bereits 2007 an der Klimakonferenz in Bali hatten sie eine Ver­längerung des Kyoto-Protokolls zugesagt. Die Klimaallianz erwartet deshalb, dass sich die Schweiz in Durban aktiv und vehement für eine Fortführung der vertraglichen Verpflichtungen einsetzt.
Letztes Jahr hat sich die Staatengemeinschaft in Cancún darauf geeinigt, den weltweiten Temperatur­anstieg auf maximal zwei Grad Celsius gegenüber vorindustriellem Niveau zu beschränken. Deshalb haben zahlreiche Länder (z.B. Deutschland, Grossbritannien, Schweden, Norwegen und kürzlich auch Dänemark) beschlossen, Emissionsreduktionsziele von 40 Prozent bis 2020 zu setzen. Die Klima-Allianz fordert, dass sich die Schweiz diesen Ländern anschliesst. Ebenfalls in Cancún wurde der Green Climate Fund (GCF) zur Finanzierung von Klimamassnahmen in Entwicklungsländern beschlossen. In Durban müssen nun die Industrieländer verbindlich festlegen, wie sie diesen Fonds ab 2013 äufnen wollen. Der Bundesrat muss sich dazu äussern, welche Mittel die Schweiz ab 2013 beitragen wird und wie diese finanziert werden.
Die Unwetter, die immer häufiger auf allen Kontinenten wüten, zeigen: Der Klimawandel findet bereits statt und sein Fortschreiten kann auch mit ehrgeizigen Reduktionszielen nur noch abgemildert werden. Massnahmen zur Anpassung an die neuen klimatischen Bedingungen sowie zur Minderung der Emissionen werden hohe Kosten verursachen. Auch unser Land ist gefordert: "Die Schweiz wird für diese Massnahmen ab 2013 stetig steigende Summen beisteuern müssen, die ab 2020 jährlich mindestens eine Milliarde Franken betragen", sagt Nicole Werner, Klimaexpertin bei Alliance Sud. "Dafür braucht es dringend neue Finanzierungsquellen." Das Mandat des Bundesrates für Durban müsse sich deshalb auch über neue Quellen zur Klimafinanzierung äussern wie Abgaben auf den Flug- und Schiffsverkehr, eine Finanztransaktions­steuer und die Einnahmen aus der Versteigerung von Emissionsrechten umfassen.  


Mitgliedsorganisationen der Klima-Allianz:
Alliance Sud | Agentur für erneuerbare Energien und Energieeffizienz (AEE) | Alpen-Initiative / ACSI – Associazione Consomatrici della Svizzera italiana | Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz | Bethlem Mission Immensee | Biomasse Schweiz | Brot für alle | Bruno Manser Fonds (BMF) | CIPRA – Schweiz – Internationale Alpenschutz-kommission | Claro fair trade AG | Coordination Energie Geneve | DM – échange et mission | écologie liberale | ECOPOP – Vereinigung Umwelt und Bevölkerung | Equiterre | Erklärung von Bern | Fastenopfer | Fédération romande des consommateurs | FiBL – Forschungsinstitut für biologischen Landbau | Fokus Anti Atom | Forum Jugendsession | GIBBeco Genossenschaft Information Baubiologie | Greenpeace | Grüne Partei der Schweiz | Hausverein Schweiz | Helvetas | Holzenergie Schweiz | INWO Schweiz | Mountain Wilderness Schweiz | myclimate | Naturfreunde Schweiz | newtree | noé21 | Oekozentrum Langenbruck | oeku – Kirche und Umwelt | PanEco – Stiftung für nachhaltige Entwicklung und interkulturellen Austausch | Pro Natura | Pro Velo | Rheinaubund | Schweizer Vogelschutz SVS / BirdLife Schweiz | Schweiz. Eisenbahn- und Verkehrspersonal-Verband SEV | SES – Schweiz. Energie Stiftung | Schweiz. Gewerkschaftsbund SGB | Schweiz. Katholischer Frauenbund | Solarspargenossenschaft SSGN | SP Schweiz | SSES – Schweizerische Vereinigung für Sonnenenergie | SSF – Schweizerischer Schutzverband gegen Flugemissionen | Stiftung für Konsumentenschutz | Swiss – éole | Swissaid | Swisssolar | Travail.Suisse | UmverkehR | VBU – Vereinigung Bündner Umweltorganisationen | VCS – Verkehrs-Club der Schweiz | VKMB Kleinbauern-Vereinigung | WWF