Ökotourismus: Nationalparks im Südlichen Afrika mit leeren Kassen
Die Naturparkverwaltungen beklagen, dass ihre Budgets immens geschrumpft seien. Ihnen fehle das Geld für Patrouillen gegen die Wilderer. Die Parkfahrzeuge brächen auseinander. Die Lodges und Restaurants würden immer mehr verlottern und die Touristen blieben weg bzw. wichen auf private Wildparks aus.
In der Vergangenheit galten die Wild-und Naturschutzparks als privilegiert, bekamen sie doch reichlich Geld für den Unterhalt ihrer Einrichtungen, der Zäune und des Personals. Dies hat sich mit den neuen demokratischen Regierungen gewandelt. Sie sind mehr als die alten Herrscher in der Verantwortung, die Armut zu bekämpfen; Geld für Schulen, Wohnungen, Krankenhäuser, Wasserversorgung und natürlich für neue Arbeitsplätze bereitzustellen ist vordringlich.
In Südafrika erging nach dem Ende der Apartheid an die Naturparkverwaltungen die Aufforderung, selbst für Einnahmen zu sorgen. Ein Bericht des südafrikanischen Umwelt- und Tourismusministeriums kommt zum Schluss, dass vor allem die Situation in den von den Provinzen verwalteten Naturschutzparks trostlos ist. Im Westkap sei der Haushalt der Parks 1998 um ein Drittel gegenüber den Vorjahren gekürzt worden. Manche Reservate, die noch vor kurzem 70 Angestellte gehabt hatten, könnten heute nicht einmal mehr zehn Mitarbeiter bezahlen, sagte der Direktor der Kap Agentur gegenüber dem Independent Foreign Service. Die 19 dem National Parks Board unterstehenden Parks haben dem Bericht zu Folge die Umstellung ganz gut gemeistert.
Damit die 331 Parks der südafrikanischen Provinzen nicht das gleiche Schicksal wie diejenigen in anderen Teilen Afrikas erleiden, fordert der Report eine Reihe von Massnahmen. Aufgeführt sind u.a. höhere Gebühren für Einrichtungen in den Parks, Stärkung der Naturschutzbehörden in den Provinzregierungen, sowie der Aufbau einer Lotterie für Naturschutzprojekte. Auch Privatisierungskonzepte wie im Mpumalanga (siehe kuna 2/97) werden als erfolgversprechend und nachahmenswert eingestuft. (mm)
Independet Foreign Service, Dezember 1998/Cape Argus.