Palästina: Am schnellsten wachsende Destination
Gemäss dem palästinensischen Tourismusministerium sind im vergangenen Jahr um 350’000 mehr internationale Ankünfte gezählt worden als im Jahr davor. So hätten 2017 etwas über 2,7 Millionen internationale Gäste Palästina besucht. Dabei sei auch die Anzahl der Übernachtungen gestiegen.
Am meisten internationalen Gäste kommen aus Russland, den Vereinigten Staaten und Rumänien. Andere traditionelle Quellmärkte wie Deutschland und Italien sind ebenfalls unter den Top 10 Entsendeländern zu finden, neben aufstrebenden Märkten wie Indien, die Ukraine und China. Die top drei Nationalitäten bei den Gästen, die übernachten, sind Polen, Rumänien und Russland.
Die palästinensische Tourismusministerin, Dr. Khouloud Daibes, führt den Erfolg auf die in den letzten Monaten verstärkte Marketingkampagne zurück, die von lokalen Firmen getragen und von der internationalen Gemeinschaft unterstützt werde. Seit Kurzem habe Palästina auch Zugang zu neuen Märkten wie dem Halal- oder dem Erlebnistourismus gefunden, zusätzlich zu den traditionellen christlichen Pilgerreisen.
Neue Tourenangebote wurden entwickelt, um Gästen den Blick von innen zu ermöglichen. Zudem hat der palästinensische Privatsektor Millionen in neue Hotels, Resorts, Restaurants, Parks und andere touristische Anlagen investiert. Es wurden auch eigene Programme geschaffen, um die palästinensische Bevölkerung zu unterstützen, so beispielsweise beim Anbau von Olivenbäumen oder während der Olivenernte.
Empörung über Trumps Entscheid
In der Westbank und im Gazastreifen war die Empörung über den Entscheid des US Präsidenten Donald Trump, Jerusalem als die Hauptstadt Israels anzuerkennen, riesig. Für die Palästinensische Bevölkerung hiess das: Entgegen internationalem Recht und internationalem Konsens ist Jerusalem nicht mehr verhandelbar, weil es nicht in die Pläne der USA für Israel passt. Diese Entwicklung förderte auch der Knesset im Januar mit dem Erlass eines Gesetzes, gemäss dem künftig eine Zweidrittelmehrheit nötig ist, um in einem künftigen Friedensabkommen einen Teil Jerusalems abzutreten.
"Das palästinensische Volk ist in Trauer. Es betrauert, die Gerechtigkeit, die in den Wandelhallen der Macht verloren gegangen ist", schreibt Reverend Mitri Raheb, bis Mai letztes Jahr Hauptpastor der Evangelical Lutheran Christmas Church in Bethlehem im aktuellen Osteraufruf "Kairos Palestine 2018". "Doch", schreibt er weiter, "wir glauben nicht an die Macht Caesars sondern an die Macht Christi, der in einem besetzten Bethlehem geboren und von römlischen Amtshabern in Jerusalem gekreuzigt wurde. Die meisten Caesars haben nur Blutvergiessen, Zerstörung und Feindschaft nach Jerusalem gebracht, weil sie nicht erkannt haben, was den Frieden ausmacht." Der Osteraufruf 2018 von Kairos Palestine enthält Reflexionen zur aktuellen Situation in Jerusalem und den besetzten Gebieten sowie österliche thelogische Gedanken und Meditationen dazu.
Kairos Palestine Easter Alert