Tourismus wird gerne als Wirtschaftsmotor angepriesen. Doch gerade in Tourismusdestinationen scheint es besonders schwierig zu sein, Steuern einzutreiben. Gemäss neuster Studien können nur 20 Prozent der bezahlten Preise für Pauschalreisen besteuert werden, wegen Steuerarrangements der Anbieter von Pauschalreisen, welche die Destinationen ihrer wirtschaftlichen Nachhaltigkeitsgrundlage berauben.
Mit den im Frühling an die Öffentlichkeit gelangten "Panama Papiere" könnten einigen Tourismusunternehmen Steuerklagen drohen, schreibt der Tourismusfachjournalist Imtiaz Muqbil im Travel Impact Newswire.
Er hat die Panama Papiere nach Unternehmen durchforstet, deren eingetragene Namen auf Aktivitäten im Tourismus hinweisen: 113 Firmennamen enthielten das Wort "Hotel", 26 das Wort "Tour", 179 das Wort "Travel", 11 das Wort "Airline", 30 das Wort "Holiday" und 10 den Begriff "Duty-Free". Darin sieht er aber lediglich die Spitze des Eisbergs. In der Liste tauchen bekannte Namen wie Accor Global SA, Marriott, Shangri-La und weitere bekannter global und regional tätiger Hotelketten auf. Zudem gut bekannte Namen von Einzelpersonen, Beratern, Bankern, Grundstücks- und Immobilienmaklern und anderen Bereichen des Fernreise- und Tourismus Investment Geschäfts.
Das International Consortium of Investigative Journalists ICIJ hat eine Panama-Paper-Datensammlung mit Suchfunktion eingerichtet, das die Geheimnisse von fast 214’000 Offshore Firmen in 21 Staaten lüftet. Dafür hat ICIJ, Teil der NGO "Center for Public Integrity" ein volles Jahr lang die 11.5 Millionen Dokumente der Panama Papers studiert, in Zusammenarbeit mit 370 JournalistInnen weltweit.