Spielfilm von Mariana Rondón, Venezuela, 2013. 93 Minuten

Pelo Malo spielt in einem trostlosen Häuserblock in Caracas, der Hauptstadt Venezuelas. Der Film erzählt die Geschichte des neunjährigen Juniors, der sich für das obligatorische Schulfoto herausputzen will. Er hat das krause Haar seines verstorbenen Vaters geerbt und unternimmt im Bad vor dem Spiegel verzweifelte Versuche, es zu glätten. Seine arbeitslose und alleinstehende Mutter hat dafür keine Geduld, hat nicht einmal genügend Geld, um ihm das Schulfoto zu finanzieren.
Mit allen Mitteln geht sie gegen die Eitelkeit ihres Sohnes vor. Denn heranwachsende Männer glätten sich nicht die Haare oder machen sanfte Armbewegungen beim Tanzen. Sie sind kurzhaarig, spielen Fussball und tanzen Breakdance. Am Ende des Filmes sind auch die Schulferien vorbei. Junior erscheint zum ersten Schultag, mit geschorenen Haaren.
Anhand von diesem simplen Handlungsstrang erzählt die Regisseurin Mariana Rondón eine scharf beobachtete Coming of Age Geschichte. Die Beziehung zwischen der verzweifelten Mutter und ihrem Sohn wird im selben schonungslosen Licht gezeigt wie die Allgegenwärtigkeit von Homophobie und klaren Geschlechterrollen. Pelo Malo hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack.
Wann: Pelo Malo läuft seit dem 10.4. in verschiedenen deutschschweizer Kinos.
Weitere Informationen: Eine Rezension hat zum Beispiel die Tageswoche geschrieben. Auf Youtube kann der Trailer angesehen werden.