Penan eröffnen neuen Urwaldpark auf Borneo
Anlässlich einer Eröffnungsfeier im abgelegenen Urwalddorf Long Ajeng haben die Häuptlinge von siebzehn Penan-Gemeinden aus dem Oberlauf des Barams ihren Willen bekräftigt, ihre letzten intakten Regenwälder vor dem Zugriff durch die Holzfäller zu schützen und das touristische Potential des Gebietes zu entwickeln. Die Feier wurde von Ansprachen, traditionellen Tänzen und einem Baumtrommel-Konzert begleitet. Penan-Häuptling James Lalo Kesoh sagte an der Eröffnung des Urwaldparks: "Wir Penan leben seit Jahrhunderten vom Regenwald. Unser gesamtes kulturelles Erbe ist im Wald enthalten. Auch heute noch ist der Wald für uns eine wichtige Lebensgrundlage und versorgt uns mit Nahrung, Medizinalpflanzen und Rohstoffen. Wir möchten unsere letzten intakten Urwälder für die Nachwelt erhalten und schützen." Die Penan aus dem oberen Baram haben sich seit den 1980er-Jahren mittels Blockaden von Holzfällerstrassen erfolgreich gegen die Abholzung ihrer Wälder gewehrt. Dabei wurden sie massgeblich vom verschollenen Schweizer Umweltschützer Bruno Manser unterstützt. Der Bruno Manser Fonds (BMF) begrüsst die Initiative der Penan für den Schutz ihres Waldes und sichert den Penan die Unterstützung für ihr Projekt zu. BMF- Geschäftsleiter Lukas Straumann sagte: "Dieses Gebiet ist von höchster Bedeutung für den Schutz der Biodiversität der Regenwälder von Borneo. Wir werden alles daran setzen, die Penan bei der Realisierung ihres Urwaldparks zu unterstützen. Insbesondere werden wir auch die Credit Suisse an ihre Verantwortung gegenüber den Penan erinnern." Credit Suisse war im Jahr 2007 federführend beim Börsengang des malaysischen Tropenholzkonzerns Samling, der das von den Penan beanspruchte Gebiet abholzen möchte. Der neue Penan Peace Park liegt zwischen dem bestehenden Pulong Tau- Nationalpark in Malaysia und dem Kayan Mentarang-Park in Indonesien. Beide Nationalparks werden vom Schweizer Statssekretariat für Wirtschaft (SECO) unterstützt.
Karte_Penan_Peace_Park.pdf (306KB)
Weitere Informationen: Bruno Manser Fonds, Socinstrasse 37, 4051 Basel, +41 (0)61 261 94 97, info@bmf.ch; www.bmf.ch;
Bild: Bruno Manser Fonds; "Unser Wald muss geschützt werden": Penan-Häuptling Jawa Nyipa aus Long Ajeng