Jaime Bunda ist nicht James Bond, auch wenn er es noch so gerne sein möchte. Der vom angolanischen Schriftsteller Pepetela geschaffene Detektiv ist ein Antiheld: Tollpatschig, verkommen, dummdreist, verwechselt er gerne Krimis und Wirklichkeit. Seine Auftraggeber bei der Geheimpolizei hätten nie und nimmer damit gerechnet, dass er im Laufe seiner Ermittlungen über die Vergewaltigung und Ermordung einer 14jährigen nicht nur den Schuldigen findet, sondern gleich die ganze korrupte Elite Luandas in Aufruhr versetzt. Ein Krimi, der über vier Erzählstimmen, gespickt von schwarzem Humor, Luanda mit seiner ganzen Lebendigkeit und seiner korrupten Verwaltung detailreich näher bringt. Selbst die epische Erzählweise, welche die Lesenden mitunter zur Verzweiflung bringen kann, ist Teil der Strategie, lässt die Lesenden miterleben, wie es halt ist in der Hauptstadt, die über 30 Jahre Krieg überlebt hat: zum Verzweifeln komisch.
Unionsverlag Zürich, 2006, 352 Seiten, SFr. 17.90, Euro 9.90, ISBN 3-293-20354-X