Peter Niggli: Nach der Globalisierung
Was bedeutet die Globalisierung für Entwicklungsländer? Wem nützt sie? Wem schadet sie? Weshalb? Was wäre die Alternative? Prägnant, gut dokumentiert und verständlich greift Peter Niggli, Geschäftsleiter der Arbeitsgemeinschaft der Hilfswerke, im ersten Teil der Publikation diese Fragen auf. Sein Fazit ist klar: Die volle Integration aller Länder in die Weltwirtschaft, wie sie im Zuge der Globalisierung von den Industrieländern vorangetrieben wird, ist unvereinbar mit Demokratie und Selbstbestimmung, die für die Überwindung der Nord-Süd-Kluft, der weltweiten Armut und den Schutz der Lebensgrundlagen notwendig sind. Die wirtschaftliche Globalisierung lasse sich nicht durch soziale und ökologische Leitplanken zivilisieren, folgert Niggli und fordert einen klaren Kurswechsel mit einem neuen weltwirtschaftlichen Regulationsregime. Wie dieser Kurswechsel konkret aussehen kann, zeigt die Arbeitsgemeinschaft der Hilfswerke im zweiten Teil der Publikation anhand von 16 entwicklungspolitischen Leitlinien zur internationalen Wirtschaftspolitik, zu Global Governance und zur Entwicklungszusammenarbeit. Die Leitlinien sind die programmatische Grundlage für die politische Arbeit der Hilfswerke und ein wertvoller Leitfaden für alle, die sich für eine gerechtere Welt engagieren möchten.
Rotpunktverlag, Zürich 2004, 140 Seiten, SFr. 18.-/€ 11.50, ISBN 3-85869-285-9