Philippinen: Erfolgreicher Landclaim indigener Inselbewohner legt Tourismuspläne der Regierung auf Eis
Die indigene Gemeinschaft der Tagbanua, die seit Generationen auf der philippinischen Insel Coron lebt, hat einen legalen Landtitel für ihr angestammtes Land, das mehr als 22’000 Hektar umfasst, erlangt. Einmalig ist dabei, dass die indigenen InselbewohnerInnen auch die Küstengewässer, die
ihre Ahnen nutzten, erfolgreich zurückforderten. Für die Tagbanua eine unabdingbare Notwendigkeit, denn ohne die Küste ist das Land für sie wertlos. Nun können sich die Tagbanua gegen die in ihr Gebiet eindringenden Fischer zur Wehr setzen. Ausserdem musste die Regierung in Manila ihre ehrgeizigen Tourismuspläne zunächst auf Eis legen. Auf einer Fläche von mehr als 8’000 Quadratkilometer waren Hotels, Häfen, Strassen und ein Flughafen vorgesehen, mit deren Bau 1999 auf Coron begonnen werden sollte. Dieser neue Land- und Wassertitel hat auch Hoffnungen bei anderen Inselstämmen geweckt. Ein Regierungssprecher bedauert, dass die Tagbanua weiterhin die kompetente Beratung der Behörden für ein Ökotourismusprojekt ablehnen würden. Der Sprecher der Tagbanua Rodolfo Aguilar wies darauf hin, dass es sich um einen Kampf der Tagbanua um ihre Kultur und ihr Überleben handle. Die Tagbanua seien nicht grundsätzlich gegen Tourismus, aber bevor sie nicht einen eigenen lokalen Entwicklungsplan für das Land ihrer Vorfahren erstellt hätten, seien die Inselbewohner keinesfalls zur Diskussion über Ökotourismusmassnahmen bereit. (mm)
IPS 1.10.98