Am 26. Oktober 2018 kam es zu einem Putschversuch in Sri Lanka. Der sri-lankische Präsident Maithripala Sirisena hat völlig überraschend den ehemaligen Präsidenten und mutmasslichen Kriegsverbrecher Mahinda Rajapaksa zum Ministerpräsidenten ernannt. Am selben Tag haben Rajapaksa-Anhänger – teilweise mit Gewalt – die Kontrolle über die staatliche Presse übernommen. Unter der autoritären Führung Rajapaksas wurden etliche Journalist*innen und Aktivist*innen entführt, gefoltert oder gar umgebracht. Vor allem auch für die tamilische sowie muslimische Minderheit könnte eine Machtübernahme des Rajapaksa-Clans verheerend sein. Mehrere Personen seien aufgrund von Todesdrohungen bereits aus Sri Lanka geflüchtet. Am 9. November hat Sirisena das Parlament aufgelöst und Neuwahlen angesetzt. Der oberste Gerichtshof hat jedoch die Auflösung des Parlaments vorübergehend wieder ausgesetzt und wird am 7. Dezember den definitiven Entscheid fällen. Das Parlament tagte ab dem 14. November wieder, jedoch ist es zu gewalttätigen Tumulten mit mehreren verletzten Parlamentarier*innen gekommen. Eine ordentliche Parlamentssitzung durchzuführen, war unter diesen Umständen nicht möglich. Trotzdem wurden zwei Misstrauensvoten gegen den illegitimen Ministerpräsidenten angenommen, welche jedoch vom Präsidenten nicht akzeptiert wurden.

Proteste der Bevölkerung

Seit dem Beginn der politischen Krise haben verschiedene Gruppen in der Hauptstadt Colombo demonstriert. Die Zivilgesellschaft protestiert seit dem 30. Oktober jeden Tag und fordert die Einhaltung der Verfassung von allen Seiten, ohne eine Partei zu unterstützen.  Die "United National Party" (UNP) um den legitimem Ministerpräsidenten Ranil Wickramasinghe organisierte am 29. Oktober einen Massenprotest. Die UNP sprach selbst von 100’000 Teilnehmer*innen, die Polizei hingegen meinte, es seien nur 25’000 Teilnehmer*innen gewesen. Am 6. November führten Zehntausende von Rajapaksa-Anhänger*innen einen noch grösseren Protest durch. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl auf 120’000, das staatliche Fernsehen gar auf 200’000. Ausserdem protestierten am 15. November nochmals die UNP-Anhänger auf den Strassen Colombos gegen die illegitime Regierung.

Schweizer Firmen lassen Sensibilität für die politische Krise vermissen

Schweizer Medien haben sich nur am Rande mit der politischen Krise in Sri Lanka auseinandergesetzt. Der grösste Schweizer Medienkonzern "Tamedia AG" hat in ihren deutschsprachigen Medien gar nicht darüber berichtet. 20 Minuten fragte allerdings eine Woche nach dem Putschversuch die Online-Community nach Bildern ihrer Sri Lanka-Reisen. Dies zeugt nicht gerade von viel Sensibilität, welche gerade in dieser Situation nötig wäre, will man sich nicht den Vorwurf gefallen lassen, eine illegitime Regierung zu akzeptieren. Ebenso verhält es sich mit Edelweiss Air, welche am Samstag, 3. November, ihren ersten Direktflug nach Colombo durchführte. Anstatt angemessen auf den Putschversuch und die politische Krise zu reagieren und sich zurückzuhalten, hielt Edelweiss Air am Flughafen Colombo eine Zeremonie nach der Ankunft ihres Flugzeuges. Sogar der Schweizer Botschafter hielt eine Rede. Um klarzumachen, dass man die illegitime Regierung nicht akzeptiert, hätte man zu diesem Zeitpunkt die Zeremonie am Flughafen Colombo absagen müssen.

Vorsicht bei Reisen in Sri Lanka

Auch wenn der oberste Gerichtshof die demokratischen Prinzipien hochhält, ist die Krise noch nicht überstanden. Es kann daher jederzeit zu Gewaltausbrüchen kommen. Falls Neuwahlen angesetzt werden, kann sich dieses Risiko nochmals erhöhen. Tourist*innen, welche sich in Sri Lanka nicht auskennen, sollten daher öffentliche Plätze sowie den öffentlichen Verkehr meiden und sich vor allem an touristischen Orten aufhalten. Zusätzlich sollte auf politische Diskussionen verzichtet werden, da dies gewalttätige Reaktionen nach sich ziehen könnte. Sri Lanka-Reisende sollten sich auf jeden Fall täglich über die aktuelle Situation informieren. 
Für Informationen zur aktuellen Situation in Sri Lanka besuchen Sie am besten folgende Webseiten:
groundviews.org/
srilankacampaign.org/what-is-happening-in-sri-lanka/

Schweizer Firmen lassen Sensibilität für die politische Krise vermissen

Schweizer Medien haben sich nur am Rande mit der politischen Krise in Sri Lanka auseinandergesetzt. Der grösste Schweizer Medienkonzern "Tamedia AG" hat in ihren deutschsprachigen Medien gar nicht darüber berichtet. 20 Minuten fragte allerdings eine Woche nach dem Putschversuch die Online-Community nach Bildern ihrer Sri Lanka-Reisen. Dies zeugt nicht gerade von viel Sensibilität, welche gerade in dieser Situation nötig wäre, will man sich nicht den Vorwurf gefallen lassen, eine illegitime Regierung zu akzeptieren. Ebenso verhält es sich mit Edelweiss Air, welche am Samstag, 3. November, ihren ersten Direktflug nach Colombo durchführte. Anstatt angemessen auf den Putschversuch und die politische Krise zu reagieren und sich zurückzuhalten, hielt Edelweiss Air am Flughafen Colombo eine Zeremonie nach der Ankunft ihres Flugzeuges. Sogar der Schweizer Botschafter hielt eine Rede. Um klarzumachen, dass man die illegitime Regierung nicht akzeptiert, hätte man zu diesem Zeitpunkt die Zeremonie am Flughafen Colombo absagen müssen.

Vorsicht bei Reisen in Sri Lanka

Auch wenn der oberste Gerichtshof die demokratischen Prinzipien hochhält, ist die Krise noch nicht überstanden. Es kann daher jederzeit zu Gewaltausbrüchen kommen. Falls Neuwahlen angesetzt werden, kann sich dieses Risiko nochmals erhöhen. Tourist*innen, welche sich in Sri Lanka nicht auskennen, sollten daher öffentliche Plätze sowie den öffentlichen Verkehr meiden und sich vor allem an touristischen Orten aufhalten. Zusätzlich sollte auf politische Diskussionen verzichtet werden, da dies gewalttätige Reaktionen nach sich ziehen könnte. Sri Lanka-Reisende sollten sich auf jeden Fall täglich über die aktuelle Situation informieren. 
Für Informationen zur aktuellen Situation in Sri Lanka besuchen Sie am besten folgende Webseiten:
groundviews.org/
srilankacampaign.org/what-is-happening-in-sri-lanka/