In Mapple-Bluff, einem reichen, überwiegend von Weissen bewohnten Vorort von Madison/Wisconsin, wird eine blonde Frau auf der Veranda eines Hauses tot aufgefunden, das ein Schwarzer, ein Professor aus Kenia, bewohnt. Ishmael, Kommissar der Polizei von Madison, ermittelt. Der zunächst verdächtige Afrikaner hat ein Alibi, vor allem aber stellt sich heraus, dass eben dieser Professor einer der Helden im Kampf gegen den Völkermord in Ruanda war und Hunderte vor dem Tod bewahrt hat.
Nachdem der Kommissar einen Tipp erhält, dass die Aufklärung des Falls nur in Afrika zu finden sei, fliegt er nach Nairobi. Dort wird er als Schwarzer aus den reichen USA kommend, als "weisser Mann" begrüsst. In der Folge entwickelt sich eine heisse Jagd nach den Hintergründen des Mordes und den kriminellen Strukturen einer Hilfsorganisation für Ruanda. "Nairobi Heat" ist der ebenso bemerkenswerte wie tiefgründige erste Roman des in Kenia aufgewachsenen und heute in den Vereinigten Staaten als Literaturprofessor arbeitenden Mukoma wa Ngugi. Die Geschichte ist nicht nur spannend wie ein Krimi erzählt und verbindet seinen aktuellen Lebensmittelpunkt mit seiner alten Heimat, sie liefert auch Einsichten in gesellschaftliche Zustände in Amerika wie in Afrika.
Mukoma wa Ngugi: Nairobi Heat, Transit Verlag, 2014; 176 Seiten, EUR 19.70 (UVP), ISBN 978-3-88747-299-3