Priska Mathis, Dominik Siegrist, Rico Kessler: Neue Skigebiete in der Schweiz?
Der Skifahrtsmarkt stagniert; mehr als die Hälfte der 1’820 Bergbahnen in den Schweizer Alpen kämpfen mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Trotzdem sind etliche neue Projekte geplant, von Skigebietserweiterungen und –verbindungen bis hin zur Erschliessung neuer Gebiete, auch im Hochgebirge. Die Umweltnaturwissenschaftlerin Priska Mathis und der Geograph Dominik Siegrist vom Alpenbüro Netz sowie der Historiker und Politologe Rico Kessler von Pro Natura zählen 113 geplante Projekte, wovon einige erst als Ideenskizze existieren und andere bereits sehr konkrete Formen angenommen haben. Sie schätzen die Gesamtkosten dieser Projekte auf rund 3,5 Milliarden Franken, wovon ein Bund und Kantone einen Grossteil tragen würden. Zum Vergleich: Im Jahre 2000 wurden in der Schweiz 260 Millionen Franken in den Skifahrtsmarkt investiert. Bergbahnen beeinträchtigen Flora und Fauna; dieses Problem wird künftig zunehmen, denn Bergbahnen müssen wegen den stetig sinkenden Schneemengen immer in grösseren Höhen erbaut werden. In der Raumplanung
fehlen derzeit wirksame Kriterien für eine nachhaltige touristische Entwicklungsplanung. Die Studie schliesst mit konkreten Vorschlägen für einen besseren Einbezug der Nachhaltigkeit: Zum Beispiel sei eine aktive Rückbauplanung notwendig für Skigebiete, die absehbar ausser Konkurrenz geraten.
Ruth und Herbert Uhl-Forschungsstelle für Natur- und Umweltschutz, Bristol Stiftung, Zürich (Hg.), Haupt, Bern 2003. 83 Seiten, SFr. 36.-, ISBN 1-85383-681-8