Die African Parks Foundation (APF) hat rund 2’000 Familien der Kore und Guji Oromo, insgesamt rund 10’000 Menschen, aus dem Ethiopia’s Nechasar National Park umgesiedelt, um ein Ökotourismus-Projekt zu schaffen. Die betroffenen Menschen hätten keinerlei Kompensation erhalten, so die US-amerikanische Menschenrechtsorganisation Refugees International. Das Land ausserhalb des Parkes, in das sie umgesiedelt wurden, sei bereits bewohnt gewesen. Gemäss einem Vertrag vom Februar 2004 hat die äthiopische Regierung der niederländischen APF die Konzession erteilt, den Nechasar National Park zu verwalten. Hinter der APF steht der Multi-Millionär Paul van Vlissingen. Die Foundation erhält finanzielle Zuwendungen vom US-State Departement und von Prominenten wie Prinz Bernhard von den Niederlanden. Auch Nelson Mandela unterstützt die Stiftung. Nach dem Liuwa Plain National Park in Zambia, dem Majete Wildlife Reserve in Malawi und dem Marakele National Park in Südafrika hat sich die APF somit die vierte Park-Konzession in Afrika gesichert (siehe akte-Kurznachrichten 2/2004). Gemäss ihren Plänen soll nun der Nechasar National Park mit einem Elektro-Zaun umschlossen und zusätzliche Wildtiere wie Löwen, Büffel, Giraffen und Elefanten zu touristischen Zwecken angesiedelt werden. Die Stiftung betont, dass der Nationalpark bis 1962 unbewohnt gewesen sei. Ausserdem wären die Umsiedlungen mit der äthiopischen Regierung ausgehandelt worden und hätten mit der Zustimmung der betroffenen Bewohner stattgefunden. Refugees International hingegen spricht klar von einer Zwangsumsiedlung. In ihrem angestammten Lebensraum hätten sich die Kore und Guji Oromo-Familien selbst versorgt. Dies sei nun nur noch unter erschwerten Bedingungen möglich, was die ohnehin schon dramatische Hungersnot in Äthiopien weiter verschärfe. /na

Quelle: tim-team Clearinghouse 23.12.2004; Refugees International 21.12.2004, www.refugeesinternational.org; African Parks Foundation, www.africanparks-conservation.com