Rebecca Lolosoli, Birgit Virnich: Mama Mutig – Wie ich das erste Frauendorf Afrikas gründete
Herbert Grönemeyer singt: "Männer sind unentbehrlich", und Rebecca Lolosoli beweist mit der Gründung ihres Frauendorfes Umoja (Suaheli: zusammen) in Archer’s Post, Kenia, dass dem nicht so ist. All jene, die in Umoja leben, haben sich von den Männern und ihrer Unterdrückung in der Ehe, dem Alltag und der Gesellschaft gelöst, da sie ihre eigenen Rechte einforderten. Rebecca Lolosolis Vater war ein respektierter Samburu-Chief, der seine Tochter zur Selbstständigkeit erzogen hat – ein Unikum in der traditionellen Samburu-Gesellschaft, in der die Männer über ihre Frauen wie über Besitz verfügen. Dennoch, während ihrer Ehe besass Rebecca Lolosoli einen Laden, in dem sie ihr eigenes Geld verdiente und der zum Treffpunkt für Frauen aus der Region wurde. Nach einem gewalttätigen Überfall auf Rebecca beschlossen die Frauen, ein Dorf zu gründen, um unabhängig zu sein. Umoja finanziert sich durch den Verkauf von Schmuck und betreibt einen Campingplatz für Touristen, denen die Frauen auch die Samburu-Tradition näherbringen.
"Mama Mutig" ist ein berührendes, aufwühlendes und inspirierendes Proträt einer Frau und ihrer Mitstreiterinnen, die trotz vieler Gefahren und Widerstände nicht aufgeben und für die Rechte von Frauen kämpfen.
Rebecca Lolosoli, Birgit Virnich: Mama Mutig – Wie ich das erste Frauendorf Afrikas gründete. Südwest-Verlag, München 2011, 232 Seiten, CHF 29.90, EUR 17.99, ISBN 978-3-517-08713-0